Soll aus dem Grazer Stadtbild verschwinden: Eine Werbung für eine Sexhotline

Foto: Büro Stadträtin Elke Edlinger

Mit dem Slogan "Lass es knistern!" wird in Graz derzeit großplakatig für eine Sexhotline geworben. Frauenstadträtin Elke Edlinger kritisiert diesen Umstand scharf und wirft der Ankündigungs- und Aussenwerbungsfirma Kartnig, die für die Plakate verantwortlich zeichnet, vor: "Das einzige, was da offenbar knistert, sind die Scheine in Kartnigs Geldbörse." Es sei nicht nur eine Frage des guten Geschmacks, die Werbung zurückzuziehen: "Diese Form der sexistischen Werbung ist einfach unerträglich. Frauen werden als jederzeit verfügbar und als Ware dargestellt und Sex ist leicht kaufbar – dieses Vorbild wird unseren Kindern präsentiert."

Edlinger appellierte an den Bürgermeister, die Plakate "sofort" aus dem Stadtbild verschwinden zu lassen. "Die Stadt Graz stellt Kartnig Flächen für seine Plakate zur Verfügung – das muss für solche Art von Werbung unverzüglich unterbunden werden."

Freiwillige Selbstbeschränkung "zahnlos"

Die Frauenstadträtin verwies in diesem Zusammenhang auch auf ihre Forderung, auf Bundesebene eine gesetzliche Grundlage zum Verbot sexistischer Werbung zu schaffen. "Werbung verfestigt ein bestimmtes Frauenbild. Beispiele wie das betreffende Plakat zeigen deutlich, dass endlich auf Bundesebene wirksame Initiativen zur Eindämmung sexistischer Werbung gesetzt werden müssen", so Edlinger. Der österreichische Werberats als rein freiwilliges Selbstbeschränkungsgremium erweise sich hier nämlich "schlichtweg als zahnlos". (red)