Madrid - Spanische Homosexuellengruppen fürchten, dass die neue konservative Regierung die 2005 eingeführte Homosexuellen-Ehe wieder rückgängig machen will. Der nationale Verband von Lesben, Schwulen, Transsexuellen und Bisexuellen (FELGTB) überreichte am Montag dem Verfassungsgerichtshof in Madrid eine Bittschrift. Sie verlangt, dass das Gericht "endlich" über die Verfassungsmäßigkeit des 2005 verabschiedeten Gesetzes zur Anerkennung gleichgeschlechtiger Ehen urteile, wie spanische Medien meldeten.

Die konservative Volkspartei (PP), die am 21. Dezember die Regierungsverantwortung übernahm, hatte vor sechs Jahren gegen die Reform des entsprechenden Gesetzes Berufung beim Verfassungsgericht eingelegt. Dieses hat bisher noch keine Entscheidung getroffen.

Spanien war unter der Regierung des sozialistischen Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero 2005 nach Kanada, Belgien und den Niederlanden das vierte Land, das schwulen und lesbischen Paaren die Eheschließung erlaubte. Die konservative PP sprach damals von einer "Schande". Spaniens künftiger Ministerpräsident Mariano Rajoy hat bisher seine Haltung zu dieser Frage allerdings nicht öffentlich bekanntgemacht. (APA)