18.3.2008
Foto: Volksbank/Montage: dieStandard.at

Schon viele Werbungen haben sich an der weiblichen Sexualität versucht, wollten sie beschreiben, einfangen, zähmen, abschaffen oder gar für ihre Verkaufsinteressen missbrauchen!? Die Werbeagentur Demner, Merlicek und Bergmann wildert besonders gern in diesem Themenpark, wie der TV-Spot für die österreichische Volksbank aktuell wieder einmal beweist.

Kennen Sie das Logo derselben? Mit Sicherheit, denn es prägt seit Jahrzehnten das Bild vom österreichischen Dorf. Das V-Logo müsste aber vielmehr sein heutzutage, dachten sich Geldgeber und Kreative, es könnte ja auch wie ein Schmetterling fliegen, mit den V-Flügeln schlagen und die Message der Volksbank durchs Land tragen ... ein viel schöneres Bild.

Völlig frei dürften sie aber auch nicht fliegen, denn der "Starterkredit", den es hier zu bewerben gilt, ist sicher nicht für jeden Start zu haben. Um also keine falschen Hoffnungen aufkommen zu lassen, haben sich die Kreativen gleich um den geregelten Flügelschlag der V-Schmetterlinge gekümmert: Sie entweichen einer Frau aus der Hand, die auf ihrem Bett liegt, über ihr ein Mann (das nur der Vollständigkeit halber ...), flattern ins Esszimmer, wo sie sich kurz zu einem Kinderhochstuhl formieren und dann weiter in den Garten, wo sogleich eine Kinderschaukel samt Kind aus dem Schmetterlingsschwarm entsteht.

Da kann frau ja getrost kommen. Was sich in einer Frau abspielt, wenn sie einen Orgasmus hat, ist mit Sicherheit nicht leicht darzustellen. Fix ist nur, dass diese abgeschmackte Inszenierung eines Schmetterlingsballetts besonders wenig damit zu tun hat. Die Zitrone gebührt dem biologistischen Untersatz! (Ina Freudenschuß, dieStandard.at, 18.3.2008)