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Die Wienerin Maria Rauch-Kallat ist seit den 70er Jahren in der Politik aktiv.

Foto: Reuters / DANIEL LECLAIR

Wien - Die Ex-Ministerin und langjährige ÖVP-Generalsekretärin (1995-2003) Maria Rauch-Kallat feierte am Samstag ihren 60. Geburtstag. Die Wienerin ist seit den 70er Jahren in der Politik aktiv. Auch nach ihrem Ausscheiden aus dem Nationalrat im Vorjahr blieb sie bei der ÖVP als Frauenchefin aktiv.

Zwei Mal belegte sie MinisterInnenämter: Von 1992 bis 1995 war sie Ministerin für Umwelt, Jugend und Familie, von 2003 bis Anfang 2007 hatte sie das Gesundheits- und Frauenressort inne. Nach der Wahlniederlage der ÖVP im Oktober 2006 war dann im ÖVP-Team des Kabinetts Gusenbauer kein Platz mehr für die bisherige Ministerin. Sie wechselte als Abgeordnete in den Nationalrat. Bei der Nationalratswahl 2008 schaffte sie den Sprung ins Hohe Haus aber nicht mehr.

"Gräfin"

Maria Rauch-Kallat wurde am 31. Jänner 1949 als Wirtstochter in Wien geboren. Nach der Matura legte sie die Lehramtsprüfungen für Englisch, Deutsch, Geografie und Wirtschaftskunde sowie Leibesübungen ab. Sie hat zwei Töchter, verheiratet ist Rauch-Kallat in zweiter Ehe mit dem burgenländischen "Grafen", Landwirt und Rüstungslobbyisten Alfons Mensdorff-Pouilly.

Als Umweltministerin war sie ökologiebewusst, als "Gräfin" machte sie den Jagdschein. Sie forderte mehr Frauen in politische Spitzenämter und protestierte dennoch nicht, als ein Mann, Herbert Haupt, Frauenminister wurde. Als die VP-Frauenchefin das Amt dann selbst übernahm, wurde sie von Rot und Grün kritisiert, selbst nichts zu tun. Als Gesundheitsministerin verantwortete sie eine Gesundheitsreform, die von vielen als halbherzig angesehen wurden. 

Frauen können mehr

Zuletzt hatte die ÖVP-Frauensprecherin recht scharfe innerparteiliche Kritik geübt. Am Parteitag in Wels im November vergangenen Jahres prangerte sie die geringe Frauenquote ihrer Partei an: Es gebe in der ÖVP zahlreiche Frauen, die mehr könnten als Kaffee kochen und Brote schmieren. "Unsere Geduld, liebe Freunde, ist zu Ende", meinte sie, die ankündigte, sich nach ihrem Nationalrats-Aus "jetzt erst recht" der Arbeit als Frauenchefin zu widmen. (APA)