Wien -  Der Kaiserschnitt (Sectio caesarea) wurde in den 80er Jahren aufgrund der Risiken für Mutter und Kind möglichst noch vermieden. Mittlerweile versucht man eine Art "Humanisierung des Kaiserschnitts", so der Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe, Bernhard Bartosch, bei einer Pressekonferenz am Freitag im Wiener Rudolfinerhaus. Hier will man nun mit der "Sectio soft" eine möglichst "natürliche Geburt" schaffen.

Sicherheit im Griff

1946 starb noch täglich eine Mutter infolge einer Geburt, in den Jahren 1980 bis 1995 immerhin noch sechs- bis achtmal mehr Frauen nach einem Kaiserschnitt als nach einer vaginalen Geburt. Mittlerweile habe man "das Problem Sicherheit" gut im Griff, erklärte Bartosch. Im Laufe der Jahre wurden z. B. Nahtmaterial und OP-Technik verbessert. Ebenso wird heute fast jeder derartige Eingriff in Regionalanästhesie durchgeführt - so bekommt auch das Baby vom Narkosemittel nichts mehr mit und die Mutter kann die Geburt miterleben.

"Sanfte Geburt" mit Kaiserschnitt

Grundsätzlich spreche man sich für Spontangeburten aus, im Bedarfsfall müsse man aber auch zu einem Kaiserschnitt stehen, so der Facharzt für Kinderheilkunde, Michael Hayde. Notwendig werden Sectio caesarea z. B. bei falscher Lage des Kindes, wenn Lebensgefahr für Mutter und bzw. oder Baby besteht oder auch bei speziellen Vorerkrankungen einer Frau. Etwa zweieinhalb bis sechs Prozent aller Kaiserschnitte geschehen laut Bartosch auf Wunsch. Im Rudolfinerhaus versucht man nun, die "sanfte Geburt" auf den Kaiserschnitt umzulegen und hat dazu z. B. den Ablauf des Eingriffs entsprechend geändert, so dass Mutter und Säugling möglichst rasch Kontakt zueinander haben. (APA)