Nairobi/Khartum - Einer sudanesischen Journalistin hat ein Bericht über die auch international kritisierte Auspeitschung einer Gruppe hosentragender junger Frauen nun eine Diffamierungsklage eingebracht. Die Reporterin Amal Habbani hatte in ihrer Kolumne in der Zeitung "Ajrass Al-Horreya" über den Vorfall berichtet, bei dem auch eine andere Journalistin festgenommen worden war, berichtete die "Sudan Tribune" am Freitag in ihrer Online-Ausgabe.

40 Peitschenhiebe

Die Religionspolizei hatte den jungen Frauen wegen ihrer Kleidung unzüchtiges Verhalten vorgeworfen. Ein Teil der eingeschüchterten, zum Teil minderjährigen Frauen hatte sich schuldig bekannt und war zu 40 Peitschenhieben verurteilt worden. In ihrem Kommentar hatte Habbani den Fall als Taktik zur Unterdrückung und Einschüchterung von Frauen kritisiert. Die Ordnungspolizei hat nun wegen Diffamierung der sudanesischen Behörden Klage eingereicht und eine Strafe in Höhe von zehn Millionen Pfund (etwa 283.000 Euro) gefordert. (APA)