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Waris Dirie gilt als unermüdliche Kämpferin gegen die Praxis der Genitalverstümmelung bei Mädchen.

Foto: APA/epa

Wien - Der "my way"-Preis 2009 geht an die Bestseller-Autorin und Menschenrechtsaktivistin Waris Dirie. Die gebürtige Somalierin wird am Samstag bei einer Gala in Hagenbrunn von der österreichischen Privatstiftung "für ihr Engagement und ihre besonderen Verdienste im Kampf gegen die Genitalverstümmelung" geehrt, hieß es in einer Aussendung. Den mit 10.000 Euro dotierten Stiftungspreis erhält die Waris-Dirie-Foundation.

Die im niederösterreichischen Hagenbrunn ansässige Stiftung ehrt seit mittlerweile acht Jahren "herausragende internationale Persönlichkeiten". Unter den bisherigen Preisträgern waren u.a. Papst Johannes Paul II., Nelson Mandela und Karlheinz Böhm. Der Preis soll in der Öffentlichkeit Bewusstsein für soziales Engagement, Selbstverantwortung und Eigeninitiative schaffen.

Märchenhafte Lebensgeschichte

Waris Dirie wurde 1965 in der somalischen Wüste geboren und im Alter von fünf Jahren beschnitten. Mit 13 flüchtete sie vor der Zwangsverheiratung und landete schließlich in London, wo sie als Hausmädchen arbeitete. Als 18-Jährige wurde sie von einem Fotografen entdeckt und machte als Supermodel Karriere. Nachdem sie ihre Beschneidung öffentlich bekanntmachte, schrieb sie mehrere Bücher, wurde zur UN-Sonderbotschafterin ernannt und gründete 2002 die Waris-Dirie-Foundation mit Hauptsitz in Österreich. Ihre Biografie "Wüstenblume" wurde mehr als elf Millionen Mal verkauft und ist ab 9. Oktober in den österreichischen Kinos zu sehen.

Gesetzesmaßnahmen gegen FGM

Nach Schätzungen der UNO werden täglich 8.000 Mädchen Opfer der Genitalverstümmelung, viele sterben durch Schock, Blutvergiftung oder Infektionen. Weltweit dürften etwa 150 Millionen Frauen durch Female Genital Mutilation (FGM) verstümmelt worden sein. Durch private Initiativen wie die von Dirie und den Druck der internationalen Staatengemeinschaft wurde die Genitalverstümmelung seit 1997 in 14 afrikanischen Staaten verboten. Auch in der EU wurden in den vergangenen Jahren Gesetze verschärft und Präventionsmaßnahmen erarbeitet.  (APA)