Wien - Den Hauptpreis der Literaturauszeichnung "Schreiben zwischen den Kulturen" erhält heuer Nuran Ekingen. Die türkisch-kurdische Autorin, die nach abenteuerlicher Flucht in Innsbruck gelandet ist, überzeugte in der höchstdotierten Kategorie (3.000 Euro) für Prosa-AutorInnen mit Migrationshintergrund mit ihrem Text "Die Freiheit ist fertig".

Gemeinsam mit sieben weiteren Exil-Literaturpreisen wird die Ehrung am Samstag im Wiener Amerlinghaus verliehen. Claudia Kottal liest aus den prämierten Texten.

Politische Gefangene

Nuran Ekingen, geboren 1970 im türkischen Kurdistan, studierte Politikwissenschaft in Istanbul, war mehr als zehn Jahre als politische Gefangene inhaftiert und floh bei einem Hafturlaub 2004 nach Österreich. Heute lebt sie in Innsbruck. Ihr Text "berührt, gerade weil der Kampf mit der fremden Sprache auch formal in jedem Satz seinen Niederschlag findet", befand die Jury. "Das ungeheuerliche dessen, was die Protagonistin erlebt, wird nicht geglättet, die Grammatik wird verbogen und vergewaltigt wie die junge Frau in der Erzählung, die sich liest wie ein gestammelter Monolog." (APA)