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Die ursprünglich aus Rumänien stammende Autorin ist die zehnte Deutsche, die den Literaturnobelpreis erhält - und erst die zwölfte Frau überhaupt.

Foto: EPA/ROBERT SCHLESINGER

Stockholm - Die Schriftstellerin Herta Müller hat am Donnerstag den Literaturnobelpreis erhalten. Die höchste literarische Auszeichnung der Welt wurde ihr in Stockholm vom schwedischen König Carl XVI. Gustaf überreicht. Die ursprünglich aus Rumänien stammende Autorin ist die zehnte Deutsche, die den Literaturnobelpreis erhält - und erst die zwölfte Frau überhaupt. Der letzte ausgezeichnete deutsche Autor war vor zehn Jahren Günter Grass.

Bei der Zeremonie wurden auch die Nobelpreise für Medizin, Chemie, Physik und Wirtschaft verliehen. Der Friedensnobelpreis wurde bei einer Feier in Oslo US-Präsident Barack Obama überreicht. Die Preise sind jeweils mit zehn Millionen Kronen (1,09 Millionen Euro) dotiert.

Müllers Lebensgeschichte

Bei der Bekanntgabe der Gewinnerin des Literaturnobelpreises im Oktober hatte das schwedische Preiskomitee erklärt, Müller habe "mittels Verdichtung der Poesie und Sachlichkeit der Prosa Landschaften der Heimatlosigkeit" gezeichnet. Die Ehrung gilt vor dem Hintergrund von Müllers Lebensgeschichte auch als Würdigung des Zusammenbruchs des Kommunismus und der Regime im Osten Europas vor 20 Jahren. Die 56-Jährige wurde in Nitzkydorf im Banat in Rumänien geboren, wanderte aber 1987 noch zu Zeiten des kommunistischen Regimes aus.

Bereits 1982 war ihr erstes Werk "Niederungen" erschienen. Es ist eine Sammlung von Kurzgeschichten, die in einem deutschsprachigen Dorf in Rumänien spielen. Das Buch wurde in Rumänien zensiert, eine unzensierte Version wurde dann 1984 außer Landes geschmuggelt und erschien in Deutschland, wo es mit großem Interesse aufgenommen wurde. (APA/AP)