Die Kinder von Maison d'Izieu

Foto: Maison D’Izieu

Renate und Liane Krochmal

Foto: Maison D’Izieu

Die Fotoausstellung zeigt die Kinder und ihre ErzieherInnen in der Zeit ihres Aufenthaltes im Waisenhaus in Izieu von Mai 1943 bis April 1944. Es sind fröhliche Bilder, mit fröhlichen Kindern. Das Wissen um ihre grausame Ermordung ist dadurch noch schmerzvoller.

Hintergrund

Das von Sabine und Miron Zlatin gegründete Kinderheim in Izieu (80km von Lyon entfernt), beherbergte über einhundert jüdische Kinder verschiedener Nationalitäten deren Eltern bereits von den Nazis deportiert waren.

Am Morgen des 6. April 1944 wurden 44 Kinder - sieben davon aus Wien - und ihre ErzieherInnen, die zu dieser Zeit im Kinderheim waren, auf Befehl von Klaus Barbie, dem Leiter der Lyoner Gestapo, festgenommen und deportiert. Mit Ausnahme von zwei Jugendlichen und des Direktors Zlatin, die in Reval (Estland) erschossen wurden, wurde die Gruppe nach Auschwitz deportiert. Die einzigen Überlebenden waren die Erzieherin Lea Feldblum, die das Lager überlebte und ein Erwachsener, der während der Razzia fliehen konnte. Alle anderen wurden kurz nach ihrer Ankunft vergast.

Gedenken und Aufklärung

Im Anschluss an den Prozess von Klaus Barbie in Lyon 1987 - dessen Verhaftung nur durch die unermüdliche Initiative von Beate und Serge Klarsfeld möglich war - bildete sich am 4. März 1988 um Sabine Zlatin die Vereinigung "Musée mémorial des Enfants d´Izieu". Diese Vereinigung wurde "zur Erinnerung an die 44 Kinder, ihren Direktor und ihre ErzieherInnen, die jüdischer Abstammung waren und den Märtyrertod starben und als Zeichen dankbarer Verehrung der WiderstandskämpferInnen und Deportierten, insbesondere aus den Departments Ain, Isère, Jura, Rhone, Haute-Savoie, Savoie und Saone-et-Lôire", gegründet.

Seit 1994 ist das Maison d'Izieu eine Gedenkstätte, die von Staatspräsident Francois Mitterrand als eines seiner "Grands travaux" eingeweiht wurde. Die Wanderausstellung, die von der Gedenkstätte Maison d´Izieu konzipiert und kuratiert wurde, wird nur in Berufsschulen in Wien, Steiermark, Kärnten, Tirol, Vorarlberg, Niederösterreich und Burgenland bei freiem Eintritt für BesucherInnen und SchülerInnen, gezeigt. (red)