Bagdad - Für die Frauen im Irak ist die Parlamentswahl im März wahrscheinlich die letzte Chance auf eine echte Beteiligung am politischen Prozess. Diese Wahl wird die letzte sein, bei der es eine Frauenquote gibt, wie die Wahlleiterin Hamida al-Husseini am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Bagdad sagte. "Und wenn die Quote wegfällt, haben die Frauen kaum noch eine Chance gewählt zu werden in unserer patriarchalischen Gesellschaft."

Frauenquote verfassungsgemäß abgeschafft

Bei der Parlamentswahl am 7. März werden 25 Prozent der 325 Sitze für Frauen reserviert, so wie bereits bei der Wahl 2005. Laut Verfassung wird die Quote anschließend abgeschafft. Quoten soll es dann nur noch für religiöse Minderheiten geben. Für die irakischen Christen werden diesmal fünf Sitze reserviert, um die sich 50 KandidatInnen bewerben. Auch für die religiösen Minderheiten der Shabak, Jesiden und Sabäer gibt es eine Quote.

Da die WählerInnen ihre Stimme nicht nur für politische Parteien, sondern auch für einzelne KandidatInnen abgeben können, rechnen irakische BeobachterInnen damit, dass einige unbeliebte, korrupte PolitikerInnen den Sprung ins Parlament diesmal nicht schaffen werden. (APA/dpa)