Frankfurt - Bayer will den Beipackzettel für seine Antibabypille Yasmin in Europa um weitere Risikohinweise ergänzen. Dabei geht es vor allem um Verweise auf vier Studien mit Daten zur Gefahr von Blutgerinnseln, wie Bayer am Freitag in Berlin mitteilte. Zwei der Studien ermittelten ein ähnliches Risiko wie bei Verhütungsmitteln mit dem Wirkstoff Levonorgestrel. Zwei weitere Studien seien dagegen zu dem Schluss gekommen, dass das Risiko beim Yasmin-Wirkstoff höher liege. Bayer sieht in diesen zwei Studien allerdings methodische Schwächen.

1100 US-Klagen gegen Bayer

In der Mitteilung weist Bayer darauf hin, dass das positive Nutzen/Risiko-Profil von Yasmin unverändert fortbestehe. In der Schweiz hatten im vergangenen Jahr Yasmin und die niedrigdosierte Version der Pille Yaz nach dem Tod einer jungen Frau für Schlagzeilen gesorgt (dieStandard.at berichtete). Danach kamen Diskussionen um ein möglicherweise erhöhtes Thrombose-Risiko bei Pillen mit dem Yasmin- und Yaz-Wirkstoff Drospirenon auf. In den USA waren laut Bayer-Geschäftsbericht bis Mitte Februar etwa 1100 Klagen gegen Bayer wegen angeblicher Gesundheitsschäden durch Yasmin und Yaz anhängig.

Der Bayer-Aktie tat die Nachricht zu Yasmin am Freitag nicht gut. Das im Dax notierte Papier büßte 1,26 Prozent ein und war damit der drittstärkste Verlierer im Dax. (Reuters)