Schwarze Kreise auf Türkis korrespondierend mit Rot

Foto: Monika Herschberger

Little Alien

Foto: Monika Herschberger

Drei Themen, zwei Techniken und einen ironischen Blick auf sich selbst zeigt die Künstlerin Monika Herschberger ab 27. April im Club Alpha. "Ich und die Welt", "Mutter" und "Im Rhythmus der Farbe" sind die Serientitel ihrer Zeichnungen und Acrylbilder. Die Arbeiten führen uns durch das ereignis- und schaffensreiche vergangene Jahr der Künstlerin.

Mutter

Ausgelöst durch einen persönlichen Verlust hinterfragt Herschberger das Ideal der harmonischen Mutter-Kind-Beziehung und setzt sich mit den verschiedenen Körpererfahrungen auseinander, die Frauen im Zuge von Schwangerschaft, Geburt und Stillen erfahren. Dabei nimmt Herschberger sowohl die Rolle des Kindes als auch die der Mutter ein. Entstanden sind kraftvolle, verstörende Momentaufnahmen von Mutter-Kind-Beziehungen und Darstellungen des "fremden Ichs im eigenen Körper". Für ihre "Little Aliens" - so der Titel einer Zeichnung - wählt sie unnatürliche, dem Körperlichen fremde Grün- und Blautöne, die uns bei aller Innigkeit immer wieder Distanz signalisieren.

Ich und die Welt & Was ist Kunst

Das Prinzip der Spontaneität ist der Dreh- und Angelpunkt des Zyklus "Ich und die Welt". Ähnlich einem Tagebuch entstanden ironische Selbstporträts und Momentaufnahmen zu persönlichen sowie gesellschaftsrelevanten aktuellen Themen, wie die Serien "Was ist Kunst?" und "Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus", die sich auf die Finanzkrise bezieht. Ein starker Strich, klare Farben, und prägnante Textbotschaften kennzeichnen diese Arbeiten, die durch zahlreiche Variationen ihre volle Wirkung entfalten.

Im Rhythmus der Farbe

Einen anderen Weg beschreitet Herschberger in ihren expressiven Acrylbildern, welche durch starke Akzente, sowie durch von Rinnspuren durchzogene Farbflächen gekennzeichnet sind. Dabei untersucht sie die Tonalität von Kompositionen und geht der Bedeutung der Entstehungsgeschichte von Bildern auf deren Wirkung nach. "Wo endet die Emotion, wo greift das Denken ins malerische Geschehen ein? Wirken Bilder, die im schnellen Fluss entstanden sind anders als solche, die einen mehrschichtigen, oft mühevollen, Prozess aufweisen können? Das sind Fragen, die mich während meiner letzten Arbeiten verstärkt begleitet haben", sagt Herschberger und malt sich in ihren experimentellen Bildern von allen Theorien frei. (red)