Den Haag - Das Mindestalter von Prostituierten in den Niederlanden soll künftig auf 21 Jahre angehoben werden. Ein am Donnerstag dem Parlament vorliegender Gesetzentwurf sieht zudem vor, dass die Prostituierten bei der Arbeit einen Pass mit ihrem Foto und einer speziellen Registrierungsnummer bei sich tragen sollen.

Überlegtere Entscheidungen

"Mit 21 können Leute besser als mit 18 eine gut abgewogene Entscheidung darüber treffen, ob sie als Prostitutierte arbeiten wollen", erklärte Justizminister Hirsch Ballin. Prostitutierte jenseits der 21 könnten "besser mit Kunden verhandeln", fügte der Minister hinzu. "Es ist wahrscheinlicher, dass sie später eine andere Ausbildung machen und dadurch wirtschaftlich weniger abhängig von der Prostitution sind."

"Klarere Linie" zu illegaler Prostitution ziehen

Prostitution ist in den Niederlanden seit dem Jahr 2000 legal. Die neuen Maßnahmen sollten dabei helfen, "eine klarere Linie" zwischen legaler und illegaler Prostitution zu ziehen, erklärte der Minister. Das geplante Gesetz solle einen Beitrag im Kampf gegen Gewalt, Missbrauch und Menschenhandel leisten.

Nationales Register

Bisher brauchen nur BordellbesitzerInnen und andere VermittlerInnen von Prostituierten eine Genehmigung. Nach dem neuen Gesetz sollen die Sexarbeiterinnen in einem nationalen Register eingetragen werden und hierzu ein Gespräch über Risiken und Alternativen ihrer Arbeit führen. Wer ohne Ausweis arbeitet, kann mit einer Zahlung von bis zu 380 Euro bestraft werden, für Kunden kann es bis zu 7.600 Euro teuer werden. BesitzerInnen von illegalen Bordellen drohen eine zweijährige Haftstrafe oder Strafen von bis zu 18.500 Euro. (APA/Ag.)