Auszug aus Friederike Mayröckers Aufzeichnungen.

Foto: Stadtkino Wien

Die Filmemacherin Carmen Tartarotti hat ihren zweiten Film mit der Schriftstellerin Friederike Mayröcker gemacht. Über mehrere Jahre hinweg hat Tartarotti die Dichterin in ihrer Wohnung und auf ihren Lesereisen begleitet und befragt, großteils allein mit Kamera und Mikrofon, wie es sich Mayröcker gewünscht hat. Unterstützt wurde Tartarotti vom Kamermann Pio Corradi. Entstanden ist daraus der Film "Das Schreiben und das Schweigen".

Fragile Architekturen: Mayröcker und ihre Wohnung

Eine der Voraussetzungen für das Zustandekommen des Films war die absolute Rücksichtnahme auf die derzeitige Lebenssituation der Schriftstellerin und auf ihre Arbeitsrhythmen. Das machte eine andere Methodik und Vorgehensweise erforderlich, als man es von gängigen Produktionen kennt: Die fragile Zimmerarchitektur in Mayröckers Wohnung lässt den Einsatz eines normalen Film-Equipments nicht zu. Über Monate hinweg war die Regisseurin darauf bedacht, Aussagen der Dichterin zu erhalten, die keine Antworten auf Fragen darstellen, sondern Äußerungen der scheinbar selbstverständlichsten Art. (red)