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Die Antibabypille am Förderband eines Pharma-Konzerns.

Foto: AP/Schering

Frankfurt/Wien - Vor 50 Jahren - am 9. Mai 1960 - kam in den USA die Antibabypille auf den Markt - eine chronologische Übersicht über ihre Entwicklungs- und Erfolgsgeschichte:

  • Um 1920: Der Innsbrucker Chemiker Ludwig Haberlandt entdeckt, dass eine gezielte Hormongabe dem weiblichen Körper eine Schwangerschaft vorgaukelt und den Eisprung verhindert.
  • 1951: Der aus Österreich stammende Chemiker Carl Djerassi stellt in Mexiko-Stadt Norethisteron her, eine synthetische Form des Sexualhormons Gestagen. Die US-Frauenrechtlerin Margaret Sanger beauftragt den Biologen Gregory Pincus, ein Verhütungsmittel zu entwickeln.
  • 1952: Der Chemiker Frank Colton entwickelt für die Pharmafirma G. D. Searle in Chicago das künstliche Gestagen Norethynodrel.
  • 1954: Pincus startet im US-Staat Massachusetts die ersten Humanversuche mit 50 Frauen. Größere Studien folgen ab 1956 in Puerto Rico und Los Angeles.
  • 1957: Die US-Zulassungsbehörde FDA lässt auf Antrag von G. D. Searle das Präparat Enovid, Hauptwirkstoff Norethynodrel, gegen Menstruationsstörungen zu.
  • 1959: Am 29. Oktober beantragt die Pharmafirma G. D. Searle die Zulassung von Enovid als Verhütungsmittel. Zu dieser Zeit nehmen bereits mehr als eine halbe Million Frauen das Präparat.
  • 1960: Am 9. Mai gibt die FDA die Zulassung von Enovid als Verhütungsmittel bekannt.
  • 1961: Am 1. Juni bringt das Pharmaunternehmen Schering das Mittel Anovlar in Deutschland auf den Markt. Im November bringt ein britischer Arzt erstmals den Thrombose-Tod einer jungen Frau mit der Pille in Verbindung.
  • 1965: In der DDR wird auf der Leipziger Messe die "Wunschkindpille" Ovosiston vorgestellt und später kostenlos verteilt.
  • 1968: Papst Paul VI. lehnt in der Enzyklika "Humanae vitae" die künstliche Empfängnisverhütung ab. Zu dieser Zeit sind in den USA schon sieben verschiedene Marken der Pille erhältlich. (red)