Salzburg - Der Schönheit, die auch in der Frauenheilkunde immer mehr zum Thema wird, widmete sich die Jahrestagung 2010 der Österreichischen Gesellschaft für Gynäkologie & Geburtshilfe (OEGGG). "Operative Eingriffe aus ästhetischen Gründen betreffen immer stärker auch den Bereich der Frauenheilkunde, denn neben Brustoperationen werden zunehmend auch Korrekturen der Schamlippen von Patientinnen gewünscht", so OEGGG-Präsident Walter Neunteufel.

Palette an Eingriffen

Die Gynäkologie müsse sich verstärkt dem Thema ästhetische Chirurgie widmen, auch aus der Sicht der Ethik, denn nur so sei eine umfassende Beratung möglich, stellte Neunteufel fest. Vermehrt nachgefragt werden heute ästhetische Eingriffe wie Aufpolsterung der äußeren Schamlippen durch Eigenfett-Injektionen, die Verkleinerung der Vorhaut der Klitoris oder die Verengung der Vagina. Da solche Eingriffe erstzunehmende Operationen seien und Risiken beinhalten würden, sollten im Vorfeld unbedingt eine gynäkologische Untersuchung sowie ein ausführliches Beratungsgespräch erfolgen.

Einer Norm entsprechen, die nicht existiert

Der Grund für eine Intim-OP - vor allem bei jungen Frauen - sei zumeist der Wunsch, "normal" auszusehen und den gängigen Vorstellungen zu entsprechen. Da es dazu aber keine gültige Norm gebe, würden als Vorbilder oftmals Bilder aus pornografischen Medien herangezogen. Als Ideal gelte ein mädchenhaftes Aussehen, das durch den Trend zur Intimrasur verstärkt werde, erklärte Neunteufel. (APA)