Wien - Seit Jahresbeginn ist es homosexuellen Paaren in Österreich möglich, ihre Partnerschaft bei der Bezirkshauptmannschaft bzw. am Magistrat eintragen zu lassen. In den ersten sechs Monaten seit Inkrafttreten des neuen Gesetzes haben 429 Paare diesen Schritt gewagt. In zwei Drittel der Fälle handelt es sich dabei um Männer. Die meisten Eingetragenen Partnerschaften werden in Wien verzeichnet.

Von Jänner bis Juni 2010 sind in Wien 224 gleichgeschlechtliche Ehen geschlossen worden, dies ist mehr als die Hälfte aller in ganz Österreich. In Niederösterreich waren es im gleichen Zeitraum 60 und in der Steiermark 48. In Oberösterreich nahmen 34 Paare und in Tirol 25 einen Termin bei der Bezirkshauptmannschaft wahr. In Salzburg wurden 16 und in Kärnten elf Verpartnerungen registriert. Im Burgenland und in Vorarlberg gab es die wenigsten Verpartnerungen. Von den sieben Partnerschaften im Burgenland wurden fünf von Frauen geschlossen. In Vorarlberg waren es jeweils zwei schwule und zwei lesbische Pärchen.

Hoher Altersdurchschnitt

Was die Verteilung auf die sechs Monate betrifft, ist in der Statistik fast kein Unterschied auszumachen, lediglich im Mai und Juni zeigte sich eine etwas höhere Zahl von Verpartnerungen. Sie pendelte somit zwischen 60 im April und 80 im Juni. Rund 70 Prozent der gleichgeschlechtlichen Ehen werden zwischen ÖsterreicherInnen geschlossen. In 27,5 Prozent der Fälle waren es Partnerschaften mit einer/m Nicht-ÖsterreicherInnen, in 1,6 Prozent stammten beide aus dem Ausland. Rund ein Drittel der "Heiratswilligen" war übrigens zwischen 41 und 50 Jahre alt.

Die Verpartnerungen werden vor allem in den Städten geschlossen. Neben den Landeshauptstädten nahmen etwa die Bezirkshauptmannschaften Baden mit zehn, Mödling und Tulln mit jeweils sieben oder Graz-Umgebung mit neun die meisten Zeremonien im ersten Halbjahr vor. (APA)