London - Weil ein Richter offenbar um ihre Sicherheit fürchtet, muss eine in Großbritannien wegen des Herunterladens von Kinderpornografie verurteilte transsexuelle Frau nicht ins Gefängnis. "Offen gesagt, Sie verdienen es, ins Gefängnis zu gehen, aber dazu kann ich mich nicht durchringen, weil ich denke, dass das Gefängnis eine fürchterliche Erfahrung für sie wäre", begründete Richter Lesley Newton der Zeitung "Manchester Evening News" vom Mittwoch zufolge seine Entscheidung.

Die Angeklagte, die biologisch ein Mann war und nun rechtlich eine Frau ist, wurde stattdessen zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.

Furcht um Sicherheit der Frau

Das Gericht in Manchester befand die transsexuelle Frau in 14 Fällen für schuldig, kinderpornografisches Material aus dem Internet heruntergeladen zu haben - ein Vergehen, das in Großbritannien mit mehreren Monaten Haft bestraft wird. Die neunmonatige Haftstrafe für die transsexuelle Frau, die sie in einem Gefängnis für Männer hätte absitzen müssen, wird nun für ein Jahr zur Bewährung ausgesetzt.

"Ich sehe nicht, wie sie in einer Gefängnisumgebung in Sicherheit bleiben können, selbst wenn sich die Strafvollzugsbehörden die größte Mühe geben", sagte Richter Newton der "Manchester Evening News" zufolge. Zusätzlich soll die Frau nun 100 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten. (APA/AFP)