Graz (APA) - Ohne Mobilität keine Karriere in der Wissenschaft: Die steirischen Universitäten unterstützen hoch qualifizierte PartnerInnen von neu berufenen ForscherInnen bei der Fortführung ihrer bisherigen Karriere nach dem Wohnortwechsel. Das von den fünf Unis initiierte, österreichweit erste "Dual Carreer Service" informiert über Job-Möglichkeiten an den Unis, stellt Kontakte zu potenziellen ArbeitgeberInnen her und hält Informationen über Wohnen, Schulen sowie Kinder- und Altenbetreuung bereit.

Die Zahl jener Beziehungen, in der beide PartnerInnen hoch qualifiziert sind und ihre berufliche Laufbahn weiterverfolgen wollen, steigt. Der beruflich bedingte Umzug eines/r Partners/in bedeutet jedoch für etliche Paare den Beginn einer Beziehungskrise oder das Ende der Karriere des anderen. "Die Bereitschaft, ein- oder mehrmals den Wohnort zu wechseln oder für eine Weile ins Ausland zu gehen, ist mittlerweile aber eine Grundvoraussetzung, wenn man in der Forschung Karriere machen will", schilderte Waltraud Heschl von der Med-Uni Graz im Gespräch mit der APA. Sie koordiniert die Tätigkeit des jüngst begründeten "Dual Career Service".

Modell aus den USA

Damit hoch qualifizierte Paare künftig in der Steiermark gemeinsam erfolgreich tätig sein können, haben die Universität Graz, die Medizinische Universität, die TU Graz, die Kunstuniversität und die Montanuni Leoben ein Service eingerichtet, das den PartnerInnen von Führungskräften im wissenschaftlichen Bereich in beruflichen und familiären Fragen zur Seite steht. "Wir brauchen attraktive Angebote für beide Partner, wenn wir für Lehre, Forschung und Servicebereiche die besten Köpfe aus dem In- und Ausland an den Wissenschaftsstandort Steiermark holen wollen", begründen die Rektoren der steirischen Hochschulen die Initiative. Sie greifen auf ein Modell zurück, das sich längere Zeit in den USA, in Skandinavien, aber auch schon an etlichen deutschen Universitäten bewährt hat.

Vorerst Hilfe für ProfessorInnen

"Pro Universität gibt es eine Ansprechperson, an die sich die ForscherInnen wenden können, wenn es darum geht, die beruflichen Perspektiven des Partners in der Steiermark auszuloten und Fragen, die mit der Übersiedelung und dem neuen Lebensmittelpunkt anstehen, zu lösen", so Heschl. Man könne den PartnerInnen natürlich - weder an den Unis noch in der Wirtschaft - Stellen zusichern, aber immerhin beim der Suche nach geeigneten Positionen behilflich und AnsprechpartnerInnen sein, wenn es um die Suche einer Wohnung, einer Schule oder eines Kindergartenplatzes geht. Im ersten Jahr wird das Service vorerst nur neu berufenen ProfessorInnen angeboten. Grundsätzlich will man das Angebot aber Schritt für Schritt ausbauen und AkademikerInnen auf allen Sprossen ihrer Karriereleiter Hilfe anbieten. (APA)