Bild nicht mehr verfügbar.

Anhänger der Homo-Ehe marschieren in san Francisco auf.

Foto: AP Photo/Noah Berger

Los Angeles - Trotz Aufhebung des Verbots gleichgeschlechtlicher Ehen in Kalifornien können Homosexuelle in dem US-Staat vorerst nicht getraut werden: Ein Berufungsgericht stoppte am Montag die Wiederzulassung solcher Eheschließungen. Vor dem Gericht sind mehrere Berufungsklagen gegen die Aufhebung des Verbots der Ehe für Homosexuelle anhängig. Bis über diese Klagen entschieden sei, dürften Homosexuelle in Kalifornien nicht getraut werden, entschied das Berufungsgericht. Als Anhörungstermin wurde der 6. Dezember festgesetzt.

Die GegnerInnen der Ehe für Homosexuelle argumentieren, dass die Ehe einem "vitalen Interesse der Gesellschaft" diene. Ehen sollten "stabile und dauerhafte Zusammenschlüsse sein, um auf verantwortungsvolle Weise die kommenden Generationen hervorzubringen und großzuziehen". Außerdem zögen neben Kalifornien auch 44 weitere US-Bundesstaaten sowie die meisten Länder der Welt weiterhin eine Grenze zwischen heterosexuellen und homosexuellen Partnerschaften.

US-Bundesrichter Vaughn Walker hatte in der vorvergangenen Woche das Verbot der Eheschließung zwischen Homosexuellen als "verfassungswidrig" eingestuft und für unwirksam erklärt. Am Donnerstag entschied er, dass Schwule und Lesben in Kalifornien ab dem kommenden Mittwoch wieder heiraten dürfen.

Zwischen Mai und November 2008, als die Ehe für Homosexuelle in Kalifornien schon einmal erlaubt war, hatten rund 18.000 Paare diese Möglichkeit genutzt. Die Ehe für Homosexuelle war damals durch eine Volksabstimmung verboten worden. ExpertInnen gehen davon aus, dass der Fall nun vor das Oberste Gericht der USA kommt und dieses dann über gleichgeschlechtliche Ehen in allen Bundesstaaten entscheidet. Derzeit ist die gleichgeschlechtliche Ehe lediglich in den Bundesstaaten Connecticut, Iowa, Massachusetts, New Hampshire und Vermont sowie in der Hauptstadt Washington erlaubt. (APA/apn/AFP/Reuters)