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"In gemischten Klassen verstärkt das Konkurrenzverhältnis zwischen den Geschlechtern die mit Männern und Frauen verbundenen Stereotype", meinte Marie Duru-Bellat.

Foto: Patrick Pleul / dpa

Paris - Um die Karrieren von Frauen zu fördern und die sexistischen Stereotype zu bekämpfen, sollten die gemischtgeschlechtlichen Schulklassen abgeschafft werden - das schreibt die französische Soziologin Marie Duru-Bellat in einer von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) veröffentlichten Studie.

"In gemischten Klassen verstärkt das Konkurrenzverhältnis zwischen den Geschlechtern die mit Männern und Frauen verbundenen Stereotype", meinte die Soziologin und fügte hinzu, dass dies zu einem dominierenden Verhalten der Schüler und einer Konfliktvermeidung der Schülerinnen führe. In der Schule werde daher das Modell der "männlichen Dominierung" angewandt. Das sei teilweise auch den LehrerInnen zuzuschreiben, die an Buben und Mädchen verschiedene Anforderungen stellten, so Duru-Bellat. In reinen Mädchenklassen hätten die Schülerinnen dagegen mehr Gelegenheit, sich zu entfalten und mit ihren Kompetenzen durchzusetzen.

Unterdessen hat die Pariser Tageszeitung "Le Monde" in der Mittwochausgabe Auszüge eines Berichts über Diskriminierungen in der Schule veröffentlicht, der Erziehungsminister Eric Chatel (UMP) im September überreicht wird. Aus dem Bericht geht demnach hervor, dass in den französischen Schulen Diskriminierungen nach wie vor bestehen, jedoch verharmlost werden - insbesondere in Bezug auf Geschlecht, Behinderungen, sexuelle Orientierung und Ethnie sei das der Fall, so "Le Monde". (APA)