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Männer verstehen sich als modern, wenn sie weltoffen und sportlich sind.

Foto: AP/Christof Stache

Wuppertal - Der Mythos vom "modernen Mann" ist vor allem ein großes Missverständnis. Das ist das Ergebnis der "Vorwerk Familienstudie 2010", für die das Institut Allensbach deutschlandweit knapp 1.900 Menschen repräsentativ befragt hat. Die Studie wurde am Montag in Wuppertal vorgestellt.

In den Augen der Frauen hilft der "moderne Mann" bei Hausarbeit und Erziehung, behandelt seine Partnerin als gleichberechtigt, ist familienorientiert und einfühlsam. Die Männer selbst sehen sich dagegen dann als "modern" an, wenn sie gepflegt gekleidet sind, weltoffen, karriereorientiert und sportlich.

Unmoderne Haushalte

Entsprechend "unmodern" sieht es in den deutschen Haushalten aus: Die Hausarbeit erledigt nach wie vor großteils die Frau. Lediglich beim Rasenmähen und bei Reparaturen im Haushalt werden mehrheitlich die Männer aktiv.

Nicht nur von den Männern, auch von den Kindern werden die Mütter im Haushalt im Stich gelassen: 85 Prozent der Eltern gaben an, dass ihre Sprösslinge die Mithilfe bei der Hausarbeit verweigern, weil sie dazu schlicht keine Lust haben. In den meisten Fällen (58 Prozent) sehen die Kinder die Hausarbeit als Aufgabe ihrer Eltern an. Die traditionelle Rollenverteilung wird dabei weitergegeben: So stuft der männliche Nachwuchs die Hausarbeit besonders oft dort als Frauenarbeit ein, wo die Väter ein entsprechendes Vorbild als Hausarbeitsmuffel abgeben.

Obwohl die MeinungsforscherInnen herausfanden, dass für 76 Prozent der Deutschen die Familie an erster Stelle steht, ist das nur vordergründig ein Bekenntnis zum traditionellen Familienverbund. Denn inzwischen zählten viele Singles, besonders die weiblichen, auch Haustiere und enge Freunde zu "ihrer" Familie. (APA)