Bild nicht mehr verfügbar.

Ban Ki-moon zeigte sich überzeugt, dass unter Bachelets "starker Leitung das Leben von Millionen Frauen und Mädchen weltweit" verbessert werden kann.

Foto: APA/EPA/Ivan Franco

New York - Die frühere chilenische Präsidentin Michelle Bachelet wird die neue UNO-Behörde für Frauenangelegenheiten, UN Women, leiten. UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon ernannte Bachelet am Dienstag in New York zur Chefin der neuen Behörde, in der vier bestehende UNO-Einrichtungen, die sich um Frauenbelange wie Gleichberechtigung kümmern, zusammengefasst werden.

Bachelet war vier Jahre lang bis März diesen Jahres Präsidentin Chiles. Sie war Umfragen zufolge die beliebteste Staatschefin des Landes. Ban sagte bei der Ernennung der Chilenin, die neue Behörde solle "mächtig, dynamisch und effizient" sein. Bachelet schätze er besonders für ihre "Dynamik" und ihre "Fähigkeit zur Konsensbildung". "Ich bin überzeugt, dass wir unter ihrer starken Leitung das Leben von Millionen Frauen und Mädchen weltweit verbessern können." Die Gründung von UN Women sei eines seiner Hauptanliegen seit Beginn seiner Amtszeit 2007 gewesen, sagte Ban.

SPÖ begrüßt Ernennung

Petra Bayr, SPÖ-Bereichssprecherin für Globale Entwicklung, begrüßt die Ernennung der ehemaligen chilenischen Präsidentin Michelle Bachelet zur Chefin der neuen UN-Behörde "UN Women". "Das bislang gezeigte Engagement von Michelle Bachelet in Frauenangelegenheiten macht sie für diese Position besonders geeignet", so Bayr, "ich bin davon überzeugt, dass sie in diesem wichtigen Bereich einiges bewegen wird!"

Als Beispiele für rasch anzugehende Problemfelder nennt Bayr die weibliche Genitalverstümmelung, die in vielen Ländern Afrikas und Asiens zwischen 70 und 90 Prozent der weiblichen Bevölkerung betrifft. "Aber auch das UN-Millenniumsziel Nr. 5, die Müttersterblichkeit zu senken, ist trotz der Verbesserungen in den letzten 20 Jahren noch immer das am wenigsten umgesetzte Ziel", weist Bayr auf die eklatante Benachteiligung der Frauen weltweit hin, "zudem wissen wir, dass viele andere Entwicklungsziele, wie die Reduktion von Armut und Hunger, nur mit einer Besserstellung der Frauen erreicht werden können."

"Die Durchsetzung der Bildungsmöglichkeiten für Frauen und Mädchen wird sicherlich eine zentrale Aufgabe von UN Women sein", erklärt Bayr, "mit der Realisierung einer breiteren Grundbildung in den Entwicklungsländern wäre auch ein wichtiger Schritt im Gesundheitssektor erreicht, da die Informationsverbreitung beispielsweise über die Infektionsgefahren bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr unter AnalphabetInnen besonders schwierig ist."

Zuletzt verweist Bayr auf die zentrale Forderung nach Selbstbestimmung und wirtschaftlicher Unabhängigkeit der Frauen, die Grundvoraussetzung für Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern ist. "Ich freue mich, dass die Frauen weltweit mit Michelle Bachelet eine kompetente Verfechterin der Frauenrechte bekommen und dass mit
UN Women eine Kapazitätsaufstockung für Frauenfragen innerhalb der Vereinten Nationen gelungen ist!", so Bayr. (APA/Ag./red)