Wien - Laut den neuesten Zahlen der Statistik Austria wurden im zweiten Quartal 2010 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 20.000 Vollzeitstellen durch Teilzeitstellen ersetzt. Insgesamt arbeiteten 25.700 Frauen weniger Vollzeit. Für die Grünen-Frauensprecherin Judith Schwentner belegt das ein klares Versagen der Regierung in der Wirtschaftskrise. "Während es für den männlich dominierten Produktionssektor große Konjunkturpakete gab, wurden Branchen mit einem hohen Frauenbeschäftigungsanteil nicht entsprechend unterstützt", so Schwentner.

Schwentner fordert von Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek und Sozialminister Rudolf Hundstorfer dieser Entwicklung entgegenzusteuern und spezielle Maßnahmen für Frauen zu setzen. "Heinisch-Hosek hat bis jetzt noch keinen einzigen Punkt ihres Nationalen Aktionsplans zur Gleichstellung von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt umgesetzt", erklärte Schwentner in einer Presseaussendung.

"Höchst problematisch"

Birgit Schatz, die Arbeitnehmersprecherin der Grünen, kommentierte die neuesten Zahlen zur Teilzeitarbeit als "höchst problematisch". Der größte Teil der Teilzeitjobs würde kein existenzsicherndes Einkommen bringen. "Der Trend hin zur Teilzeitarbeit bringt den Unternehmen Flexibilität und spart Personalkosten, die Arbeitnehmer haben aber das Nachsehen," kritisierte Schatz.

Zur Lösung empfiehlt Schatz "Überstunden zu verteuern und die Mehrstundenzuschläge der Teilzeitbeschäftigung anzuheben". Auch sollen geringfügig Beschäftigte den vollen Sozialversicherungsschutz haben, forderte die Arbeitnehmersprecherin der Grünen. (APA)