Wien - Der Demokratiepreis der Margaretha Lupac-Stiftung geht in diesem Jahr ausschließlich an Frauen und Fraueneinrichtungen. Ausgezeichnet wurden Gitta Martl, Generalsekretärin des Vereins Ketani, Direktorin Heidi Schrodt und ihr Gymnasium Rahlgasse in Wien und der Verein "Frauen aus allen Ländern" aus Innsbruck. Anlässlich des 100. Geburtstages von Lupac präsentierte Nationalratspräsidentin Barbara Prammer am Montag eine Broschüre über die Förderin des Parlaments. Die Verleihung findet am Montagnachmittag statt.

Als "eine sehr bemerkenswerte Frau" und "überzeugte Demokratin" würdigte Prammer die 1999 verstorbene Lupac, die ein Vermögen von 1,4 Mio. Euro an das Hohe Haus vermacht hatte. Aus der Stiftung, die man daraufhin hat, verleiht seit 2004 Preise, abwechselnd für Wissenschaft und Demokratie. Und auch das Vermögen wird von Jahr zu Jahr größer: Durch "sehr, sehr konservative" Veranlagungen sei dies auf mittlerweile 1,7 Mio. Euro angewachsen.

Beiträge von Persönlichkeiten aus dem deutschsprachigen Raum

Susanne Janistyn, Geschäftsführerin der Lupac-Stiftung, hatte Lupac persönlich kennengelernt und das Erbe mit abgewickelt. Die Broschüre beinhaltet Beiträge von Persönlichkeiten aus dem gesamten deutschsprachigen Raum, so auch des deutschen Ex-Kanzlers Helmut Schmidt und der ehemaligen deutschen Bundespräsidentschaftskandidatin Gesine Schwan. Zu Wort kommen auch der Historiker Oliver Rathkolb und ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz, die beide in der Lupac-Jury vertreten sind.

Der Historiker Manfried Welan, der ebenfalls in der Jury für den Lupac-Preis sitzt, hofft, dass es sich bei der Lupac-Stiftung um keine Derniere handle und sich somit Nachfolger finden würden. Die für den Preis eingereichten Werke würden unter anderem die Themen Politikfinanzierung, die Arbeit der Abgeordneten und Korruption behandeln. Prammer: "Ich gehe davon aus und hoffe, dass der Großteil der Abgeordneten mit diesem Vermächtnis etwas anfangen kann." (APA)