Paris - Jahrelang haben die Frauen um das Recht gekämpft, Hosen tragen zu dürfen. Doch am Donnerstag holten mehr als 135.000 Französinnen ihre Röcke aus dem Kleiderschrank, um damit gegen Gewalt an Frauen zu protestieren. "Einen Rock zu tragen ist ein Zeichen im Alltag, am Arbeitsplatz, auf der Straße, bei sich zu Hause - denn heutzutage sind alle diese Plätze gefährliche Orte für Frauen", sagte die Organisatorin Sihem Habchi.

Rock - Symbol des Widerstandes

Habchi ist Vorsitzende der Organisation NPNS (Ni putes ni soumises - Weder Huren noch Sklavinnen), die für Frauenrechte insbesondere in den muslimisch dominierten Pariser Vororten kämpft. "Dort ist der Rock auf alle Fälle ein Symbol des Widerstands", denn er provoziere Kommentare und auch Angriffe von Männern, die den Rock als Zeichen eines unerwünschten weiblichen Selbstbewusstseins sehen.

Am Abend wollte die Organisation die Röcke berühmter Frauen wie der Schauspielerin Sophie Marceau und der Sängerin Charlotte Gainsbourg versteigern, um mit dem Geld Frauenhäuser zu finanzieren.

Anstieg der Gewalt

2009 gaben 654.000 Französinnen an, Opfer von Gewalt geworden zu sein - ein Anstieg um 15 Prozent gegenüber 2007. (APA/Ag.)