Brüssel - "Penis-Kontrollen" bei Asylbewerbern zur Klärung ihrer sexuellen Orientierung in Tschechien sind auf heftige Kritik der EU-Kommission gestoßen. Diese "phallometrischen Tests" seien erniedrigend und nicht in Übereinstimmung mit den Menschenrechten, sagte der Kommissionssprecher für Einwanderungsfragen, Michele Cercone, am Freitag in Brüssel. Eine Verweigerung dieser Tests dürfe nicht zur Ablehnung eines Asylantrags führen.

Bei den Tests werden Asylwerbern in Tschechien einem Bericht der EU-Grundrechteagentur zufolge unter anderem heterosexuelle pornographische Darstellungen gezeigt und dabei der Blutfluss zum Penis gemessen - dieStandard.at berichtete. Die Behörden wollen mit solchen Tests die sexuelle Orientierung von Asylbewerbern prüfen, wenn diese als Grund für ein Asylgesuch angegeben haben, dass sie homosexuell sind und deswegen in ihren Heimatländern Repressalien ausgesetzt sind. Ein Sprecher des Prager Innenministeriums erklärte am Donnerstag, die "phallometrischen Tests" würden seit Beginn dieses Jahres nicht mehr ausgeführt. (APA)