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Der Hersteller von Implanon teilte mit, dass eine ungewollte Schwangerschaft Folge einer unsachgemäßen Einpflanzung des Implantats sein kann.

Foto: APA/dpa/lby

London - In Großbritannien sind in den vergangenen Jahren knapp 600 Frauen trotz Verwendung eines Verhütungsmittels schwanger geworden. Die Frauen hatten sich das Implantat Implanon in die Armbeuge einpflanzen lassen, das die Form eines vier Zentimeter langen Stäbchens hat und über drei Jahre hinweg Hormone ins Blut abgeben sollte, erklärte die britische Arzneimittelbehörde MHRA am Mittwoch.

Der Nationale Gesundheitsdienst NHS zahlte Medienberichten zufolge bereits 200.000 Pfund (235.000 Euro) Entschädigung an Frauen, die schwanger oder durch das Implantat verletzt wurden.

Seit der Zulassung des Implantats 1999 gingen bei der MHRA eigenen Angaben zufolge mehr als 1.600 Berichte über knapp 3.000 Nebenwirkungen ein. Der Hersteller MSD teilte mit, dass eine ungewollte Schwangerschaft Folge einer unsachgemäßen Einpflanzung des Implantats sein könne und erklärte, dass kein Verhütungsmittel 100-prozentige Sicherheit gebe. 

Gegen neues Implantat ausgetauscht

Inzwischen sei Implanon durch das Implantat Nexplanon ersetzt worden, das einen anderen Applikator habe und beim Röntgen oder bei Computertomographien entdeckt werden könne.

Zahlreiche Frauen hätten nicht bemerkt, dass das Implantat nicht in den Blutkreislauf gelangt sei, sagte eine Anwältin, die einige der Frauen vertritt, die Klage eingereicht hatten. Viele von ihnen hätten durch ungewollte Schwangerschaften, die Entscheidung für eine Abtreibung oder Fehlgeburten psychische Probleme bekommen. (APA/AFP)