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Der nationalkonservative Premier von Mazedonien Nikola Gruevski beim Händeschütteln mit MazedonierInnen.

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Skopje - In Mazedonien will die nationalkonservative Regierungspartei VMRO-DPMNE gleichgeschlechtliche Ehen durch eine entsprechende Verfassungsänderung untersagen. Wie heute, Freitag, die Tageszeitung "Nova Makedonija" berichtete, hat die Partei von Premier Nikola Gruevski bereits eine Neuformulierung einer entsprechenden Verfassungsbestimmung vorbereitet, wodurch die Ehe künftig nur als eine Gemeinschaft von Mann und Frau definiert werden soll.

Zur Verfassungsänderung soll es auf Vorschlag der führenden Religionsgemeinschaften kommen, die sich in einer kürzlichen Umfrage, deren Ergebnisse das Blatt veröffentlichte, zu 91 Prozent gegen gleichgeschlechtlichen Ehen ausgesprochen haben.

Dem Blatt zufolge sind laut derselben Umfrage 88 Prozent der BürgerInnen Mazedoniens gegen die gleichgeschlechtliche Ehe, nur von zehn Prozent der Befragten werden sie unterstützt. 78 Prozent haben sich für die von Gruevski vorbereitete Verfassungsänderung ausgesprochen.

Mehrheit der Bevölkerung hinter VMRO-DPMNE

Während die slawische Mehrheitsbevölkerung mehrheitlich den VMRO-DPMNE-Standpunkt unterstützt, sind in der albanischen Volksgruppe, die etwa ein Viertel der Bevölkerung stellt, die Meinungen geteilt.

Die Umfrage legte gleichzeitig an den Tag, dass Schwulen und Lesben von fast zwei Dritteln der Befragten für eine im Lande diskriminierte Bevölkerungsgruppe gehalten werden. Derzeit gibt es in Mazedonien kein Gesetz, welches die gleichgeschlechtliche Ehe ausdrücklich untersagen würde. (APA)