Kampala - Nach dem Mord an einem Schwulenaktivisten in Ugandas Hauptstadt Kampala (dieStandard.at berichtete) hat ein Mann die Tat gestanden. Wie die Polizei mitteilte, gestand ein nahe Kampala festgenommener Mann der Polizei den Mord an David Kato. Er sei zur Staatsanwaltschaft gebracht worden, um sein Geständnis offiziell aufzuzeichnen.

Nach Angaben der Sprecherin soll der Mann im Anschluss an den Ort des Verbrechens gebracht werden, damit ihn Nachbarn identifizier könnten, die den Täter beobachtet hatten. Kato, der für die Aktivistengruppe Sexuelle Minderheiten in Uganda tätig war, war am 27. Jänner vor seinem Haus durch einen Schlag auf den Kopf tödlich verletzt worden.

Der Mord sorgte auch international für Empörung, selbst US-Präsident Obama forderte die rasche Aufklärung der Tat. Für besondere Bestürzung sorgte, dass Kato im vergangenen Jahr von der schwulenfeindlichen Zeitung "Rolling Stone" mit Foto und Namen in einem Artikel aufgeführt worden war, der dazu aufrief, Schwulenaktivisten aufzuhängen.

Mögliche Tat-Motive

Gemeinsam mit zwei weiteren Aktivisten hatte Kato daraufhin das Magazin erfolgreich auf Schadenersatz verklagt und ein gerichtliches Urteil erstritten, das allen Medien die Identifizierung von Schwulen verbietet. Womöglich war das Motiv der Tat aber nicht Hass auf Schwule: So zitierte die ugandesische Zeitung "Daily Monitor" eine anonyme Polizeiquelle, wonach es sich bei dem Mord um eine Beziehungstat gehandelt haben könnte. Demnach hatten Kato und der Verdächtige eine sexuelle Beziehung.

Katos Anwalt hatte zuvor gesagt, sein Mandant habe vor seinem Tod einen kürzlich aus dem Gefängnis entlassenen Mann in seinem Haus beschäftigt. Demnach wohnte dieser auch bei Kato. (APA)