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In den USA könnte die Anti-Baby-Pille bald kostenlos erhältlich sein.

Foto: AP/SCHERING

Washington - Die Pille auf Krankenschein? In den USA könnte Empfängnisverhütung auf Kosten der Krankenversicherungen jedenfalls eingeführt werden, berichtet die New York Times. Möglich soll das aufgrund eines Passus in der von den RepublikanerInnen bekämpften Gesundheitsreform werden, wonach die Versicherer für präventive Gesundheitsmaßnahmen zahlen müssen.

Die Administration von Präsident Barack Obama tendiert zu dieser Auslegung, will aber zunächst ein unabhängiges ExpertInnengremium mit der Frage befassen. Damit wolle man der Bevölkerung vermitteln, dass es um Wissenschaft und nicht um Politik gehe, schreibt die Zeitung.

Der Vizepräsident der US-GynäkologInnenvereinigung, Hal C. Lawrence, argumentiert damit, dass Verhütungsmittel unter Prävention fallen, da durch geplante Schwangerschaften Komplikationen vermieden werden könnten und auch die Kindersterblichkeit sänke. Die katholische Bischofskonferenz und konservative Gruppen sprechen sich klar dagegen aus - eine Schwangerschaft sei keine Krankheit, meinen sie.

Chancen für eine Umsetzung haben die DemokratInnen jedenfalls, am Mittwoch scheiterten die GegnerInnen der Gesundheitsreform im Senat mit ihrem Versuch, eine Rücknahme zu erreichen.

In Österreich ist die Pille oder Spirale auf Krankenschein hingegen kein Thema. Verhütungsmittel würden grundsätzlich nicht bezahlt, heißt es bei der Wiener Gebietskrankenkasse. In mehreren europäischen Ländern werden Verhütungsmitteln dagegen zumindest teilweise von der öffentlichen Hand gestützt. (moe, DER STANDARD Printausgabe 4.2.2011)