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Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner und Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek verhandeln schon.

Foto: REUTERS/Herwig Prammer, AP / Ronald Zak

Wien - Kaum hatte Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner seine Bedenken über eine Frauenquote in Aufsichtsräten über Bord geworfen, soll diese bereits konkrete Formen annehmen. Am Montag fand bereits ein erstes Gespräch zwischen ihm und Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek dazu statt, bestätigte eine Sprecherin einen Beitrag im Ö1-"Mittagsjournal". Die Quote für AufsichtsrätInnen in staatsnahen Betrieben könnte bereits im März beschlossen werden.

Bis 2018 eine Quote von 30 Prozent

Mitterlehner hatte am Wochenende vorgeschlagen, dass AufsichtsrätInnen von Unternehmen, in denen der Bund mehr als 50 Prozent hält, bis zum Jahr 2013 zu 25 Prozent weiblich besetzt werden. Bis 2018 soll die Quote dann 30 Prozent betragen. Eine Quote sei deshalb gefordert, da die Freiwilligkeit bis jetzt nichts bewirkt habe. Der Minister sprach sich aber für eine Selbstverpflichtung aus, schon das würde ausreichen, damit sich die Kultur verändert. Eine gesetzliche Verpflichtung könnte hingegen Widerstand auslösen, befürchtet er im Radio. Die Ministerrats-Vorlage sei bereits für März angedacht, so Mitterlehner.

"Wir werden nicht trödeln"

Auch Heinisch-Hosek erklärte: "Wir werden nicht trödeln, sondern möglichst schnell in die Umsetzung gehen." Ihre Position sei unverändert und sie kann sich künftig auch Sanktionen vorstellen: "Zuerst geben wir der Wirtschaft noch eine letzte Chance zur Selbstverpflichtung, aber wenn das nicht klappt, möchte ich ab 2014 die gesetzliche Quote."

SPÖ-Frauensprecherin Gisela Wurm zeigte sich in einer Aussendung erfreut über den "Schwung" in der Debatte. "Selbstverständlich haben staatsnahe Unternehmen Vorbildwirkung für die privaten", so Wurm. (APA)