New York / Wien - Am Hauptsitz der Vereinten Nationen in New York fällt am Donnerstag der offizielle Startschuss für eine neue UN-Organisation. "UN Women" soll die bisherigen Uno-Aktivitäten zur Gleichstellung von Frauen bündeln und damit effektiver machen. Neue Exekutivdirektorin ist seit Anfang Jänner die frühere chilenische Präsidentin Michelle Bachelet (siehe Interview).

Vier UN-Organe, die sich bisher für Frauen eingesetzt haben, werden in der neuen Organisation zusammengefasst. Am bekanntesten von ihnen ist Unifem, der bisherige Entwicklungsfonds für Frauen. Hinzu kommen das Büro der Sonderberaterin des Generalsekretärs für Gender und Frauen, kurz Osagi, und das Forschungsinstitut für die Förderung von Frauen, Instraw. Vierte Einheit, die integriert wurde: Die Abteilung für Frauenförderung (Daw), die vor allem die Frauenstatuskommission - eine jährliche Konferenz zur Überprüfung der Gleichstellungs-Fortschritte - unterstützte.

Aus dem österreichischen Unifem-Nationalkomitee ist das Nationalkomitee für UN Women geworden. Obfrau Lilly Sucharipa nannte als wichtige Neuerung, dass Bachelet den Rang eines Untergeneralsekretärs habe. "Sie hat damit direkten Zugang zum Generalsekretär und kann Frauenfragen auf höchster Ebene ansprechen." Vize-Obfrau Irene Freudenschuss-Reichl erwartet, dass das Thema Gewalt gegen Frauen künftig stärker in den Fokus rücken werde. Das Budget von UN Women soll 500 Mio. Dollar jährlich betragen. Wien steuert, wie bei Unifem, 600.000 Euro bei. (raa/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 24.2.2011)