Auch heuer findet frau sich wieder zusammen, sogar zweimal: Am 8. und am 19. März.

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Wien - 100 Jahre Kampf für Frauenrechte und Chancengleichheit. Wenn man auf die Anfänge der Frauenbewegung zurückblickt, hat sich in diesen 100 Jahren etliches verbessert. Wenn man sich allerdings die immer noch bestehenden Einkommensunterschieden oder den Frauenanteil in Spitzenfunktionen ansieht, könnte man auch in Resignation verfallen. Das wollen aber weder die heimische Politik noch die Institutionen, rund um den Frauentag am 8. März finden deshalb wieder zahlreiche Veranstaltungen statt.

"Wir kommen soweit wir gehen"

Vor 100 Jahren gingen Österreichs Frauen für die Einführung des Frauenwahlrechts, für bessere Arbeitsbedingungen, für gleiche Löhne und einen besseren Mutter- und Kinderschutz auf die Straße. "Seither sind wir weit gekommen. Gleichzeitig liegt noch viel vor uns, bis die Gleichstellung von Frauen und Männern tatsächlich erreicht ist", so Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek in der Einladung zur Festveranstaltung am Dienstag. Das Motto des Abends im EMS Depot in Wien lautet dementsprechend: "Wir kommen soweit wir gehen". Eine Expertinnenrunde wird dabei zum Thema "100 Jahre Frauentag - Was bleibt, was kommt?" diskutieren, für die musikalische Unterhaltung sorgen die Künstlerinnen Valerie und Mieze Medusa und moderiert wird der Event von Arabella Kiesbauer.

Datenbank für Aufsichtsrätinnen

Am 3. März stellen Wirtschaftskammer, Industriellenvereinigung und das Wirtschaftsministerium die ersten Absolventinnen des Führungskräfteprogrammes "Zukunft.Frauen" in Anwesenheit von Staatssekretärin Verena Remler vor. Präsentiert wird dabei auch die Datenbank für bestehende und potenzielle Aufsichtsrätinnen.

Die Grünen haben ihre "Grüne Brennnessel" in diesem Jahr zu einer positiven Auszeichnung umgewandelt. Prämiert wird damit am 7. März Sigrid Maurer, Vorsitzende der Österreichischen HochschülerInnenschaft. Sie habe sich in den vergangenen Monaten besonders für Bildungschancen und -gerechtigkeit eingesetzt, heißt es. Die feierliche Überreichung findet mit Grünen-Sprecherin Eva Glawischnig im Palais Epstein statt. Die Initiative Freiheitliche Frauen lädt direkt am Frauentag in den Klub im Wiener Rathaus ein, so Stadträtin Veronika Matiasek. Das BZÖ plant eine Pressekonferenz mit Frauensprecherin Martina Schenk zum Thema Gleichstellung. Außerdem finden Vernetzungstreffen in den Bundesländern statt.

Nationalratspräsidentin bittet zum "Open Space"

Der 100. Internationale Frauentag wird auch im Parlament groß gefeiert. Am 4. März ab 13.00 Uhr präsentieren sich über 25 Frauenorganisationen mit Info-Tischen in der Säulenhalle. Nach einer Begrüßung durch Nationalratspräsidentin Barbara Prammer und Heinisch-Hosek wird unter anderem zu "Open Spaces" geladen. Diese Workshops zu unterschiedlichen "Frauenthemen" sollen zur Diskussion anregen und Gelegenheit zum Networking bieten. Während der gesamten Veranstaltung besteht übrigens die Möglichkeit zur Kinderbetreuung.

Die meisten Veranstaltungen finden in diesem Jahr bereits im Vorfeld des Frauentags und nicht direkt am 8. März statt, denn dabei handelt es sich heuer um den Faschingsdienstag. Erst für den 19. März ruft die "Plattform 20.000 Frauen" zu einem Marsch auf der Wiener Ringstraße auf. Dieses Datum wurde gewählt, da am 19. März 1911 in Wien die erste große Demonstration für die Rechte von Frauen stattfand. Die Aktion wird von den ÖGB-Frauen unterstützt. (APA)