New York - Ein Fragebogen für Bewerberinnen sorgt für Kritik an den Vereinten Nationen. Im Rahmen der Einstellungsuntersuchungen werden Fragen nach Menstruationszyklen und Verhütung gestellt. Der Sprecher von Generalsekretär Ban Ki-moon, Martin Nesirky, bestätigte am Donnerstag einen entsprechenden Bericht der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstag). Die Fragen dienten aber ausschließlich dem Schutz der Bewerberinnen, sagte er.

Nur für Frauen

Die Kandidatinnen werden nach der Regelmäßigkeit der Periode gefragt, und ob dabei Schmerzen auftreten. Selbst, ob die Bewerberin "die Pille" nimmt und wie lange schon, wird erforscht. Der Fragebogen ist Teil eines ganzen Kataloges, der allen BewerberInnen vorgelegt wird - Ziffer 24 ist jedoch nur für Frauen bestimmt.

Auslandsaufenthalte der Grund

"Wir sind für die Gesundheit unserer Mitarbeiter verantwortlich. Und sie arbeiten oft an Orten oder reisen dahin, wo es gesundheitliche Probleme gibt und die medizinische Versorgung nicht optimal ist", erklärte Nesirky. "Wir versuchen einfach, uns ein möglichst gutes Bild von der Gesundheit der Bewerberin zu machen, damit wir sie so gut es geht versorgen oder von Risiken ausschließen können."

Keinen Einfluss auf Chancen

Bei der Auswahl der BewerberInnen spielten medizinische Kriterien "keinerlei Rolle", versicherte Nesirky. Allerdings werden die Fragen vor der Einstellung gestellt. Zudem muss sie jede Frau beantworten, auch wenn sie Sachbearbeiterin im UN-Hauptquartier in New York oder in Wien oder in Genf werden möchte. Nach Angaben des UN-Sprechers hat nur ein enger Kreis medizinischen Personals und Zugang zu den so gewonnenen Informationen. (APA/dpa)