Das Schlagwort "Web 2.0" steht heute für die partizipative Teilnahme im Netz (Internet), wo NutzerIinnen ihre Inhalte selbst erstellen, bearbeiten und veröffentlichen.

In der Blogosphäre kann sich jede/r öffentlich zu jedem Thema äußern. Damit öffnet sich das Feld politischer und gesellschaftspolitischer Meinungsbildung auch denjenigen, die bisher kein öffentliches Forum und keine Mitsprachemöglichkeiten hatten. Durch diese neuen kulturellen Praktiken kommt es zu einer zunehmenden Verlagerung des sozialen Austauschs von einer realen auf eine virtuelle Ebene.

Die Preisgabe von privaten Daten und individuellen Vorlieben auf sozialen Netzwerken birgt aber auch eine Gefahr aus datenschutzrechtlicher Sicht. Gerne wird auch eine kritische Diskussion darüber von Nutzer_innen mit dem Argument "Ich habe nichts zu verbergen ..." verharmlost.

Was aber, wenn es auf einmal heißt "Sie sind Terrorist_in" und Sie zählen zu den Betroffenen bzw. Verdächtigen?

Dienstag, 26. 4. 2011
Beginn 19:00
w23 / Wipplingerstrasse 23 (die Stiegen halb runter), 1010 Wien

Vortrag und Diskussion mit Anne Roth

Anne Roth (annalist) lebt in Berlin und ist Medienaktivistin und Journalistin. Seit Juli 2007 wurde sie auch als Partnerin ihres Lebensgefährten bekannt: Andrej Holm, Soziologe wurde morgens um 7 Uhr in der eigenen Wohnung als Terrorist festgenommen. Ab diesem Zeitpunkt begann Anne Roth (annalist) über das Innenleben einer Terrorismus-Ermittlung zu bloggen und begann Web 2.0 Plattformen zu nutzen, um das absurde Theater der eigenen Überwachung einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Veranstaltet von: Archiv der sozialen Bewegungen / Wien, Bibliothek von unten, Rosa Antifa Wien und tech:babbel

Infos unter: www.bibliothek-vonunten.org (red)

Weitere Termine in Österreich:

27. April, Wien, 19h, Miss Baltazars Laboratory: Bloggen/Blogging

28. April, Linz, 19h, Wissensturm: Du bist Terrorist?