Brasilia - Brasiliens Oberstes Gericht hat eingetragenen LebenspartnerInnenschaften Homosexueller die gleichen Rechte zuerkannt wie verheirateten heterosexuellen Paaren. Das Urteil wurde am Donnerstag trotz heftiger Proteste der katholischen Kirche von zehn von elf Richtern gefällt, nur einer enthielt sich der Stimme, wie Gerichtspräsident Cezar Pelluzo mitteilte.

Niemand dürfe wegen seiner sexuellen Orientierung benachteiligt werden, begründete Richter Ricardo Lewandowski seine Entscheidung. Die Richterin Maria Berenice Dias erklärte, in Ermangelung eines vom Parlament verabschiedeten Gesetzes über gleichgeschlechtliche Ehen sei die Anerkennung eingetragener Lebenspartnerschaften "das Beste, was zu erwarten war". Es bedeute, dass kein Richter ihnen ihre Rechte verweigern könne, etwa was die Rente, Erbschaften oder Adoptionen von Kindern betreffe.

In den Medien war von einem historischen Urteil die Rede. Die Debatte steht in Brasilien schon seit mehreren Jahren im Raum. Im benachbarten Argentinien ist die eingetragene LebenspartnerInnenschaft für Homosexuelle bereits gesetzlich anerkannt. (APA/red)