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Die Rahlstiege in Wien: SchülerInnen in Aktion auf einem mit roter Farbe beschmierten Leintuch.

Foto: APA/GEORG HOCHMUTH

Wien - Mit einer Aktion haben verschiedene österreichische Organisationen am Freitag anlässlich des am Sonntag stattfindenden Muttertags auf die dramatische Müttersterblichkeit weltweit hingewiesen und mehr Engagement für die Umsetzung des UNO-Millenniumsziels gefordert. Dazu sanken Dutzende SchülerInnen auf einem mit roter Farbe beschmierten Leintuch auf der Rahlstiege in Wien wie tot zusammen.

"Jeden Tag sterben etwa 1000 Frauen wegen schlechter gesundheitlicher Betreuung in der Schwangerschaft oder bei der Geburt", erklärte die Initiatorin der Aktion und SPÖ-Nationalratsabgeordnete Petra Bayr, jährlich seien es 350.000 weltweit. Mit der Aktion wollten die Organisationen, darunter SPÖ, Grüne, Amnesty International und die Katholische Frauenbewegung, "ein Zeichen setzen und Österreich daran erinnern, dass es im Jahr 2000 den UNO-Zielen zugestimmt hat und dazu gehört auch die Senkung der Müttersterblichkeit", so Bayr.

Österreichischer Beitrag

Was kann Österreich für die Verwirklichung des Millenniumsziels tun? Die SPÖ-Sprecherin für Umwelt und Globale Entwicklung sieht die Verantwortung beim Koalitionspartner ÖVP: "Österreich kann in der eigenen Entwicklungszusammenarbeit entsprechende Schwerpunkte setzen." Dazu müsse Außenminister Michael Spindelegger auf Finanzministerin Maria Fekter Druck machen, damit mehr Gelder für die Entwicklungszusammenarbeit zur Verfügung stünden, so Bayr.

Laut den 2000 festgelegten Millenniumszielen der UNO soll die Müttersterblichkeit bis 2015 um drei Viertel sinken. Doch ist dieses Vorhaben jenes Millenniumsziel, das am weitesten von der Erreichung entfernt ist. Gründe für die Müttersterblichkeit sind meist starke Blutungen nach der Geburt, Infektionen, Bluthochdruck und unsichere Abtreibungen.

"Die Senkung der Müttersterblichkeit wäre relativ einfach zu erreichen, aber es wird oft vergessen, dass dieses Problem der Schlüssel für viele andere Probleme, wie Unterernährung, Bevölkerungsexplosion und damit einhergehende Probleme in den Entwicklungsländern wäre", meinte Bayr dazu. Ein wichtiger Schritt sei es daher, den Frauen Zugang zu Verhütung zu verschaffen, um ungewollte Schwangerschaften zu vermeiden.

Die Millenniumsziele der UNO wurden 2000 festgelegt, und umfassen neben ökologischer Nachhaltigkeit noch Volksschule für alle, die Senkung der Kindersterblichkeit, Bekämpfung von HIV/AIDS und den Aufbau einer globalen Partnerschaft für Entwicklung. Bis 2015 sollen die Ziele umgesetzt werden. (APA)