Mary Griffith (Sigourney Weaver) mit ihrem schwulen Sohn Bobby.

Foto: Identities 2011

Homosexualität in den USA der 1980er Jahre. Ein streng religiöses Umfeld. Geblümte Blusen, tapezierte Wände, die Bibel und das Aufrechterhalten einer Fassade vor den Nachbarn. "Prayers for Bobby" vereint den Albtraum vieler Homosexueller und Bobby Griffith erlebt ihn.

Mary Griffith - dargestellt von Sigourney Weaver -, streng religiöse Christin, will sich mit der Homosexualität ihres Sohnes nicht anfreunden. Bobby von "seiner Krankheit" zu heilen und für ihn zu beten ist vorerst ihr Auftrag. Während sich die restliche Familie langsam mit Bobbys Homosexualität arrangiert, schickt Mary ihren Sohn zu Psychiatern und drängt ihn, sich in der Kirche mehr zu engagieren. Dass sie ihren Sohn damit in den Selbstmord treibt, ahnt sie nicht. In der Folge versucht Mary mit dem Suizid ihres Sohnes umzugehen und beginnt ihren Glauben zu hinterfragen.

"Prayers for Bobby" ist die Verfilmung einer wahren Begebenheit und zeigt die interessante Figur Mary Griffith, die durch starke schauspielerische Leistungen getragen wird. Die eine oder andere doch sehr pathetische Szene weniger wäre möglich gewesen, doch die starke Geschichte - auch festgehalten in dem Buch "Prayers for Bobby: A Mother's Coming to Terms with the Suicide of Her Gay Son" - ist es Wert, sich diesen Spielfilm anzusehen. (eks, dieStandard.at, 26.5.2011)