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Hier auf einem Archivbild: Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek präsentierte heute vor dem MinisterInnenrat den Gleichbehandlungsbericht des Instituts für Höhere Studien (IHS).

Foto: APA/ROBERT JAEGER

Wien - Die Bundesregierung hat in den letzten Jahren "deutliche Anstrengungen" zum Abbau von Benachteiligungen von Frauen in Österreich unternommen. Das geht aus einem vom Institut für Höhere Studien (IHS) erstellten Bericht hervor, den Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek am Dienstag im Ministerrat präsentiert hat. Allerdings seien weitere Anstrengungen zum Schließen der Einkommensschere notwendig. In den Jahren 2009/2010 wurden insgesamt 213 Maßnahmen gesetzt, das sind um rund 40 mehr als in den Jahren davor.

Die Bundesregierung berichtet dem Nationalrat alle zwei Jahre, welche Maßnahmen zum Abbau von gesellschaftlichen, familiären und wirtschaftlichen Benachteiligungen von Frauen gesetzt worden sind. Als "gelöstes Problem" wird im aktuellsten IHS-Bericht über die Jahre 2009 und 2010 etwa der "erfolgreiche Aufbau von Humankapital von Frauen und das Aufschließen in der Erwerbstätigkeit" genannt. Bereiche, die weiter zu beobachten sind, sind die Vereinbarkeitsfragen oder die "Gläserne Decke". Nur eine geringe Verbesserung orten die ExpertInnen etwa beim Aufbrechen von Geschlechterrollen. Anstrengungen seien außerdem noch bei der hohen Teilzeitquote und bei der Verringerung der Einkommensschere notwendig.

Maßnahme(n) ohne große Auswirkungen

Ein besonderer Fokus lag laut Unterlagen im Bereich Arbeitsmarkt, wobei die Einführung der Frauenquote in Aufsichtsräten staatsnaher Betriebe und das Gesetz zur Einkommenstransparenz (Stichwort: Einkommensbericht) positiv beurteilt werden. Alleine 19 Maßnahmen wurden gesetzt, um Mädchen in frauenuntypische Berufe zu bringen. Dennoch konnte aber nicht verhindert werden, dass sich Frauen und Männer weiterhin in getrennten Bildungs- und Arbeitsmarktbereichen spezialisieren.

Ökonomisch und strukturell bestehen nach wie vor "große Unterschiede" zwischen Frauen und Männern, heißt es im Bericht. So lag das Bruttoeinkommen von Frauen 2009 40 Prozent unter jenem der Männer. Die Differenz zeigt sich auch beim monatlichen Arbeitslosengeld (18 Prozent weniger) und bei der Notstandshilfe (21 Prozent weniger). Auch die Pensionen der Frauen waren um 41 Prozent niedriger als jene der Männer.

Heinisch-Hosek kündigt weitere Schritte an

Heinisch-Hosek ist sich der Problematik rund um die Gehaltsschere "bewusst", hieß es. Sie kündigte deshalb für Herbst weitere Schritte, allen voran einen "Lohn- und Gehaltsrechner", an: "Ein Online-Gehaltsrechner soll Frauen umfassende Informationen bieten, was sie in ihren Berufen verdienen sollten. Denn wir wissen aus Erfahrung, oft geben sich Frauen mit weniger Geld zufrieden als ihre männlichen Kollegen. Das muss sich ändern." Über die positive Beurteilung der Frauenquote und des Einkommensberichts zeigte sie sich erfreut: "Das waren wichtige Etappenziele." (APA)