Wien - Frauenministerin Heinisch-Hosek hat am Dienstag auf die Einführung eines Papa-Monats auch in der Privatwirtschaft gedrängt. Im Bundesdienst gebe es ja seit 1. Jänner 2011 diese Regelung, meinte die Ressortchefin und zeigte sich erfreut, dass nun auch Beschäftigte der Stadt Wien die Möglichkeit bekommen - dieStandard.at berichtete. "Es wird Zeit, hier eine Lösung für die Privatwirtschaft zu finden", erklärte Heinisch-Hosek.

Männer, die bei der Stadt Wien beschäftigt sind, haben künftig einen Anspruch auf ein Monat Väterkarenz. Der entsprechende rot-grüne Initiativantrag soll am Donnerstag im Wiener Landtag beschlossen werden, kündigte Personal- und Frauenstadträtin Frauenberger an. Heinisch-Hosek zeigte sich erfreut und sprach von einem "wichtigen Schritt zu mehr Väterbeteiligung".

Kollektivvertragliche Lösungen

Die Frauenministerin pocht aber auf die Einführung des Papa-Monats auch in der Privatwirtschaft: "Es gibt immer mehr Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen, die den Wert von Vereinbarkeit von Beruf und Familie für die männlichen Beschäftigten aber auch für die Unternehmen erkennen." Laut Angaben ihres Büros haben Beschäftigte der Arbeiterkammer oder des ÖGB Anspruch auf vier Wochen bezahlten Sonderurlaub. Im Kollektivvertrag Finance sind ebenfalls maximal vier Wochen vorgesehen (bei einem gemeinsamen Haushalt, während des Mutterschutzes). Auch im Rahmenkollektivvertrag Forschung sind maximal zwei Wochen bezahlter Sonderurlaub vorgesehen - dadurch gebe es etwa Betriebsvereinbarungen bei Salzburg Research oder Joanneum Research.

Grüne fordern bundesweite Umsetzung

"Nun müssen Frauenministerin Heinisch-Hosek und Familienminister Mitterlehner die Einführung des Papamonats bundesweit für alle Väter vorantreiben", fordert die Familiensprecherin der Grünen, Daniela Musiol in einer Aussendung. Die Einführung des Papamonats im Bundesdienst ist laut Musiol ein wichtiger erster Schritt. "Heinisch-Hosek und Mitterlehner müssen endlich Rahmenbedingungen schaffen, damit sich auch Männer gleich nach der Geburt voll und ganz ihren Kindern widmen können. Ein bezahlter Papamonat mit einem Rechtsanspruch für alle Väter - egal ob in Privatwirtschaft oder Bundesdienst - ist daher das Gebot der Stunde", so Musiol. (APA/red)