Straßburg - Das EU-Parlament hat für eine Frauenquote in Führungspositionen der Wirtschaft plädiert. Bis 2015 sollten nach Vorstellung der ParlamentarierInnen 30 Prozent Frauen im oberen Management vertreten sein. Bis 2020 sollte der Anteil auf 40 Prozent steigen. Die EU-Kommission wurde in der am Mittwoch verabschiedeten Entschließung aufgefordert, bis zum kommenden Jahr ein Gesetz vorzuschlagen.

"Deutliches Signal"

Die Straßburger Abgeordneten sprachen sich mit großer Mehrheit für die Quote aus, allerdings für eine, die nicht rechtsverbindlich ist. Die christdemokratische Verfasserin der Entschließung, die griechische EU-Parlamentarierin Rodi Kratsa-Tsagaropoulou sprach von einem "deutlichen Signal" an Regierungen, Sozialpartner und Unternehmen. "Europa kann es sich nicht leisten, weibliches Talent ungenutzt zu lassen".

Derzeit sind in den größten börsennotierten EU-Unternehmen zehn Prozent der DirektorInnen und nur drei Prozent der Vorstandsvorsitzenden Frauen.

EU-weite Entwicklung

In Deutschland liegt der Frauenanteil in den Geschäftsleitungen bei 13 Prozent, in Schweden und Finnland bei 26 Prozent. Norwegen kennt schon länger die Vorschrift, dass börsennotierte Unternehmen 40 Prozent Frauen im Verwaltungsrat haben müssen. Auch die Niederlande, Frankreich und Spanien planen bis 2015 die Einführung einer Quote. (APA/Ag.)