Linz - Erfolgreich angelaufen ist das Papa-Monat-Modell für Mitarbeiter der Stadt Linz. "Fast die Hälfte aller frischgebackenen Väter haben heuer bereits das Papamonat in Anspruch genommen", so die Initiatorin Frauenstadträtin Eva Schobesberger.

Zuckerl für Väter

Um auch Männern die Möglichkeit zu geben, von Anfang an eine intensive Beziehung zu ihren Kindern aufzubauen, bietet die Stadt Linz ihren Mitarbeitern seit Beginn des Jahres ein spezielles Modell zum Papa-Monat. Im Gegensatz zum Land, wo die Väter die gesamte Dauer der Vaterschaftsfrühkarenz gegen Entfall der Bezüge in Anspruch nehmen können, erhalten die Mitarbeiter der Stadt Linz bei Inanspruchnahme der Kurz-Karenz eine zusätzliche Woche bezahlten Sonderurlaub. Das heißt, wer vier Wochen Vaterschaftsfrühkarenz beantragt, erhält dafür eine Woche als Sonderurlaub mit Bezügen. Die restlichen drei Wochen gelten als Sonderurlaub ohne Bezüge, sofern kein Erholungsurlaub beantragt wird. 

Knappe Hälfte nutzte Angebot

Das Papamonat haben im heurigen Jahr von den insgesamt 20 frischgebackenen Vätern rund die Hälfte, nämlich neun Mitarbeiter genutzt. Drei weitere Anträge für August und September liegen bereits vor.

"Das steigende Interesse an dieser Regelung zeigt, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch für private Betriebe und Unternehmen immer wichtiger wird", meint Schobesberger. Um Veränderungen in der Familienpolitik herbeizuführen, sei eine Bewusstseinsänderung beim Thema Kindererziehung ein ganz wesentlicher Punkt, betont die Frauenstadträtin. 

Eben keine "rein weibliche" Angelegenheit

Untersuchungen zeigten, dass die Kinderbetreuung weiterhin zu mehr als 90 Prozent Frauensache ist. Nach wie vor zählt diese Aufgabe also zu den "rein weiblichen" Angelegenheiten, während die Männer mit ihrem Job die Familie ernähren. "Der neue Papamonat ist eine Chance, mehr Väter zu motivieren, in Karenz zu gehen", ist die Linzer Frauenstadträtin überzeugt. (red)