Prag - Einer der engsten Mitarbeiter des tschechischen Staatspräsidenten Vaclav Klaus und Vizechef seiner Kanzlei, Petr Hajek, sorgte mit einer homophoben Aussage für Aufregung. Diesmal nahm er sich Homosexuelle vor, die er im Gespräch mit dem Nachrichten-Server "Parlamentni listy.cz" als "abartige Mitbürger" bezeichnet hat.

Hajek äußerte sich im Zusammenhang mit der für 13. August geplanten Prager Homosexuellen-Parade. Diese "Druckausübung-Veranstaltung der Homosexuellen" sei "kein unschuldiger Spaß". Es handle sich um eine ernste politische Demonstration eines bestimmten Weltbilds, einer Weltanschauung, "in der eine klassische Familie keine Rolle mehr spielt". In der Welt, für die sich die Teilnehmer der Veranstaltung einsetzten, seien "die Weißen, Heterosexuelle und Christen eine bedrohte Art".

Provokative Aussagen

Bereits im Mai hatte Hajek für Aufmerksamkeit gesorgt, indem er die Person Osama bin Ladens als "mediale Fiktion" und "Märchen für Erwachsene" charakterisierte. "So, wie er geboren wurde, ist er auch gestorben - unter bizarren, fast mystischen Umständen. Es ist ein modernes Märchen für Erwachsene - das Gute und das Böse. Wer will, kann das glauben", kommentierte Hajek die Nachricht von der Tötung des Terrorführers. Diese Aussagen gingen selbst Hajeks immer wieder für provokante "Sager" bekannten Chef zu weit: Staatspräsident Klaus distanzierte sich von den Ansichten seines Beraters. (APA)