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Perfekte Paarung: Die negative Einstellung gegenüber Frauen eint.

Foto: AP/dapd/Universal Pictures

Männer mit einer sexistischen Einstellung gegenüber Frauen und einer Vorliebe für One-Night-Stands gehen bei ihrer "Anmache" eher aggressiv vor. Sie konkurrieren mit anderen interessierten Männern, flirten mit der Frau und versuchen, sie von den Freunden zu isolieren. Frauen mit einer Vorliebe für unverbindlichen Sex und einer negativen Einstellung anderen Frauen gegenüber sprechen wiederum auf solche aggressiven Strategien besonders gut an.

Zu diesen Ergebnissen kommen die US-amerikanischen WissenschaftlerInnen Jeffrey Hall und Melanie Canterberry von der University of Kansas. Ihre Studie erschien in der Online-Ausgabe des Springer-Journals "Sex Roles".

Aggressiv rangehen

Hall und Canterberry untersuchten die Eigenschaften von Männern, die gerne aggressive und schnelle Verführungstechniken einsetzen, so wie es in dem amerikanischen Bestseller "The Game" oder in der beliebten Fernsehserie "The Pickup Artist" der Fall ist. Die ForscherInnen untersuchten gleichzeitig typische Charakteristika von Frauen, die auf dieses Verhalten ansprechen.

Die WissenschaftlerInnen führten zwei Umfragen durch. An der ersten Pilotstudie nahmen 363 College-StudentInnen einer großen Universität im Mittleren Westen der USA teil, an der zweiten, größer angelegten Studie übers Internet nahmen 850 erwachsene Freiwillige aus den USA teil. Die AutorInnen befragten männliche und weibliche Teilnehmer nach ihrer sexistischen Einstellung gegenüber Frauen und nach der Bereitschaft zu flüchtigen sexuellen Beziehungen. Gefragt wurde auch nach aggressiver Anmache durch Männer und ihrer entsprechenden Resonanz bei Frauen.

Perfekte Paarungen

Es wurde deutlich, dass Männer, die auf One-Night-Stands aus waren, beim Flirten häufig aggressiv vorgehen und Frauen, die zu schnellem Sex bereit waren, auch eher auf solche aggressiven Verhaltensweisen "stehen". Machotypen mit negativer, sexistischer Einstellung zu Frauen verhielten sich oft so, dass sie damit die Frauen gleichzeitig "in ihre Schranken wiesen", ihnen also die untergeordnete Rolle zuordneten. Frauen mit sexistischer Einstellung gegenüber ihren Geschlechtsgenossinnen ließen sich von diesem "Machogehabe" ansprechen. Offenbar finden sie Männer, denen sie sich unterordnen müssen, begehrenswerter; es entspricht ihrer eigenen Einstellung.

"Geordnete" Machtverhältnisse

"Unsere Ergebnisse machen deutlich, dass aggressive Anmachstrategien eine Form des gegenseitigen Erkennens ähnlicher sexistischer Einstellungen zwischen potenziellen Sexualpartnern sind", erläutern Hall und Canterberry. "Frauen mit einer derartigen Einstellung ziehen auch Männer dieses Typs vor. Man sucht also nicht nur nach Gleichgesinnten, sondern nach einem Verhältnis, wo der Mann als Angreifer die Frau bedrängt." (red)