Abidjan - Im westafrikanischen Bürgerkriegsland Côte d'Ivoire (Elfenbeinküste) geht die UN-Mission mutmaßlichen Missbrauchsfällen durch Blauhelmsoldaten nach. Kürzlich seien Vorwürfe zu sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch durch Soldaten und Polizisten der Mission im Westen des Landes vorgebracht worden, teilte die Einsatztruppe am Donnerstag mit. Den mutmaßlichen Opfern drücke die UNOCI ihr "tiefstes Bedauern" aus, hieß es weiter. Sollten sich die Vorwürfe als begründet herausstellen, obliege es den Heimatländern der Blauhelme "angemessene Schritte" einzuleiten. Die UNOCI bekräftigte aber zugleich ihren Willen, an ihrer "Null-Toleranz-Politik" festhalten zu wollen.

In der vergangenen Woche hatte eine Delegation aus VertreterInnen des UN-Kinderhilfswerks UNICEF und der Hilfsorganisation "Save The Children" das westafrikanische Land besucht, um den Vorwürfen nachzugehen, die Stützpunkte der Blauhelme zu besuchen und das Personal zu sensibilisieren. Bereits im Juli 2007 hatte die UN-Mission in der Elfenbeinküste Fälle von sexuellem Missbrauch minderjähriger Mädchen durch marokkanische Blauhelmsoldaten einräumen müssen. Das Kontingent des Landes wurde daraufhin suspendiert. Im Oktober 2009 untersuchte die Truppe Missbrauchsvorwürfe, die in das Jahr 2006 zurückreichten. An der seit 2004 laufenden Mission sind derzeit 8.000 Blauhelme beteiligt. (APA)