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Die erste Serbia Pride 2010 wurde von Randalen rechter Paraden-GegnerInnen begleitet.

Foto: APA/EPA/KOCA SULEJMANOVIC

Belgrad - Die zweite Homosexuellenparade in Serbien wurde für den diesjährigen 2. Oktober in Belgrad angekündigt. Ihr Verlauf wird sich laut der Tageszeitung "Danas" auch auf den Fortschrittsbericht über Serbien auswirken, den die EU-Kommission kurz danach veröffentlichen soll. Es würde sich um einen wichtigen Aspekt der Achtung von grundlegenden Menschenrechten in Serbien handeln, berichtete das Blatt am Montag.

Mehrere führende serbische PolitikerInnen, darunter der Belgrader Bürgermeister Spitzenpolitiker der regierenden Demokratischen Partei, Dragan Djilas, haben sich in den vergangenen Wochen öffentlich gegen die Abhaltung der Regenbogenparade ausgesprochen.

Homophobe GewalttäterInnen

Innenminister Ivica Dacic hat unterdessen ein eventuelles Paradenverbot ausgeschlossen. Er appellierte gleichzeitig an die ParadengegnerInnen, sich nicht Konfrontationen mit der Polizei zu liefern. Bei der ersten Parade in der serbischen Hauptstadt im Vorjahr hatten sich Rowdys mehrstündige Straßenschlachten mit etwa 5.600 PolizistInnen geliefert. Mehr als 130 OrdnungshüterInnen und gut zwei Dutzend DemonstrantInnen wurden verletzt. Die Parade selbst verlief unter starkem Polizeischutz reibungslos.

Belgrad hofft derzeit, von Brüssel vor Jahresende den Status eines EU-Beitrittskandidaten zu erhalten. Ein positiver Fortschrittsbericht der EU-Kommission wäre dafür notwendig. (APA)