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Gesundheitsminister Alois Stöger will den Zugang zu Schönheits-Operationen für Jugendliche erschweren.

Foto: APA/ROLAND SCHLAGER

Ein bisschen Silikon in die Brüste oder die Nase richten lassen: Bestimmten Schönheitsidealen durch operative Eingriffe nachzueifern, soll Jugendlichen erschwert werden. So der Plan von Gesundheitsminister Alois Stöger. Künftig soll bei Jugendlichen sehr genau darauf geachtet werden, ob ein operativer Eingriff nötig, sinnvoll und nicht gesundheitsgefährdend ist. Im Ö1-Morgenjournal am Mittwoch sagte der SPÖ-Minister, dass "Minderjährige einen besonderen Schutz bekommen werden. Ich würde auch jedem empfehlen, der solche Operationen vornimmt, sich gut beraten zu lassen". Alois Stöger geht es darum, Jugendliche vor "Modeentwicklungen" zu schützen.

Mehr Aufklärung und Information fordert Stöger, das sei im Regierungsprogramm so vorgesehen. Auch bei den Berufsbezeichnungen sieht der Gesundheitsminister Handlungsbedarf. Nur wer sich "Plastischer Chirurg" nennen kann, gewährleistet eine sichere und hochwertige "Behandlung". Schönheitschirurg darf sich per Gesetz jedeR ohne Zusatzausbildung nennen. Stöger dazu: "Es kann nicht sein, dass dem Konsumenten oder der Konsumentin etwas vorgehalten wird, wo die fachliche Qualifikation dann nicht passt."

Schon vor dem Sommer hat er ExpertInnen damit beauftragt, auf diese Entwicklungen genauer hinzusehen und genaue gesetzliche Vorgaben dafür auszuarbeiten. Details werden mit der Ärztekammer und dem Koalitionspartner ÖVP besprochen. Stöger geht zudem davon aus, dass die Ärztekammer damit einverstanden sein wird, weil es ihr ein Anliegen sein muss, dass "gute ärztliche Qualität geleistet wird". Leitlininien gibt es derzeit zwar, allerdings nur von der Gesellschaft für Plastische-Chirurgie und diese sind nicht verpflichtend.

Grüne: Generelles Verbot von kosmetischen Operationen

"Strengere Richtlinien bei Schönheitsoperationen sind unbedingt nötig. Jede Operation ist mit Risiken verbunden. Es ist die Aufgabe des Gesundheitsministers diese Risiken durch hohe Qualitätsanforderungen an die Medizin so gering wie möglich zu halten", meint Judith Schwentner, Frauensprecherin der Grünen, in einer Reaktion auf den Vorstoß von Gesundheitsminister Alois Stöger. Die Grüne Politikerin geht aber einen Schritt weiter als Stöger. Sie fordert ein generelles Verbot von rein kosmetischen Operationen bei Jugendlichen ohne medizinisch nachvollziehbaren Grund. Via Aussendung teilt sie mit, dass sie Stöger an seinen "Taten messen werde, denn bisher gab es diesbezüglich noch keine konkreten Vorschläge. (red, dieStandard.at 21.9.2011)