Bild nicht mehr verfügbar.

Eine fixe Frauenquote sei laut Dieter Zetsche "schlicht nicht realisierbar".

Foto: AP/dapd/Torsten Silz

Berlin/Frankfurt/Stuttgart - Daimler-Chef Zetsche wettert gegen die Einführung einer festen Frauenquote für Führungspositionen in Unternehmen in Deutschland. "Wohin soll ich all die Männer aussortieren? Alle zwangsweise in Rente schicken, damit überhaupt so viele Stellen frei werden?", sagte der Vorstandsvorsitzende des deutschen Autobauers der Sonntagsausgabe der "FAZ" zu Forderungen nach einer Frauenquote von 40 Prozent.

"Nicht realisierbar"

Der Manager bezog sich damit auf frühere Pläne von Arbeitsministerin von der Leyen für eine einheitliche Frauenquote in Management-Positionen, denen jedoch wenig Chancen auf Umsetzung eingeräumt werden. Dies sei "schlicht nicht realisierbar", ereiferte sich Zetsche.

Schröder für Flexibilität

Familienministerin Schröder kündigte indes an, noch in diesem Jahr einen Gesetzesentwurf für eine flexible Frauenquote in Unternehmen vorzulegen. "Die Zeit der reinen Selbstverpflichtungen ist vorbei", sagte Schröder der "Welt am Sonntag".

Eine feste Frauenquote, wie sie von der Leyen fordere, lehnte sie erneut ab. "Von einer starren 30-Prozent-Quote halte ich überhaupt nichts. Denn die Verhältnisse in den einzelnen Branchen sind objektiv ganz unterschiedlich." Mit ihr werde es "keine Einheitsquote" geben.

Selbst definierte Quote bis Jahresende

Bei einem ersten Spitzentreffen im März hatten die Dax-Konzerne vereinbart, bis zum Jahresende eine selbst definierte Quote für Management-Jobs vorzulegen. Schröder will sich am 17. Oktober erneut mit den Vorständen der 30 größten Unternehmen treffen und sehen, welche Zielmarken sie sich gesetzt haben und wie sie sie erreichen wollen.

Derzeit bei acht Prozent

Zetsche betonte, er setze eher auf interne Programme als auf politische Vorgaben. Er strebe an, bei Daimler im Jahr 2020 einen Anteil von 20 Prozent weiblichen Führungskräften zu erreichen. Im vergangenen Jahr hatte der Konzern den Anteil von Frauen in leitenden Positionen auf rund acht Prozent beziffert. (APA/Ag.)